Zielgerichtete Untersuchung bei Warnzeichen
Die Früherkennung ist bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) besonders wichtig, weil es ansonsten kaum Heilungschancen gibt. Die Warnzeichen für diese Krebserkrankung sind jedoch unspezifische Beschwerden, hinter denen auch harmlose Ursachen stecken könnten. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gehört hierzu bei 90 Prozent der Patienten Gewichtsverlust. Es können zudem Schmerzen im Bauchbereich oder im Rücken (80 Prozent) auftreten. Gelbsucht (70 Prozent) und Appetitlosigkeit sowie Übelkeit (40 bis 50 Prozent) sind weitere Anzeichen. Bei 15 Prozent der Patienten mit Pankreaskarzinom entsteht ein neu auftretender Diabetes, ebenfalls 15 Prozent leiden unter Erbrechen. Patienten, auf die mehrere dieser Symptome zutreffen, sollten nach Empfehlungen der DKG ihren Arzt um eine zielgerichtete Untersuchung auf Pankreaskrebs bitten. Dazu gehören vor allem ein Bluttest, die Ultraschalluntersuchung und die Computertomographie.
Wird Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert, gibt es heute dank neuer Krebstherapien endlich Chancen auf ein Langzeitüberleben. Trotz hochentwickelter Operationstechniken sind derzeit zwar nur zehn bis 25 Prozent der Pankreaskarzinome operabel. Aber es gibt ein modernes Bestrahlungsverfahren, mit dem die Krebszellen effektiv abgetötet werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bestrahlungen wird dabei nicht mit Röntgen, sondern mit Protonen, also mit Wasserstoff-Atomkernen gearbeitet. „Mit Protonen und ihrer dreifach besseren Strahlenkonzentration in den Tumor, dem Ausbleiben jeglicher Strahlendosis hinter dem Tumor und der im Vergleich zum Röntgen niedrigeren Dosis vor dem Tumor ist endlich auch eine wirksame Bestrahlung von Pankreaskarzinomen möglich“, erläutert PD Dr. Hans Rinecker vom Münchner Rinecker Proton Therapy Center (www.rptc.de). Im RPTC sind bereits 33 Patienten mit inoperablem Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich mit Protonen bestrahlt worden.