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Hilfe, mein Kind hat Läuse!

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Läuse verbreiten sich da, wo viele Menschen zusammen kommen, beispielsweise in Kindergärten oder Schulen. Die kleinen zwei bis drei Millimeter großen, abgeplatteten Insekten wandern vor allem bei engem Kontakt zweier Menschen von Haar zu Haar. Dort legen sie in die Nähe der Kopfhaut ihre Eier, aus denen bald Larven schlüpfen. Außerdem saugen Läuse mehrmals täglich Blut, ohne Nahrung sterben sie innerhalb von drei Tagen. Die Einstichstellen jucken stark.

Werden Läuse festgestellt, muss sofort (Tag 1) behandelt werden, damit sie sich nicht weiterverbreiten. Geeignete Mittel sind in der Apotheke erhältlich: Sie enthalten chemische Substanzen, wie Allethrin, Permethrin oder Pyrethrum, die die Läuse und ihre Larven abtöten. Die Mittel müssen genau nach Packungsvorschrift angewendet werden.

Die Mittel wirken aber nicht so gut auf die Eier, so dass die Behandlung unbedingt wiederholt werden muss, wenn alle Larven aus eventuell verbliebenen Eiern geschlüpft sind (am besten am Tag 9 oder 10). Wird vor dem 8. Tag wiederholt, können noch Larven nachschlüpfen. Später, ab dem 11. Tag, können junge Weibchen bereits neue Eier ablegen, die eine Behandlung wieder überstehen können.

Mögliche Fehler in der Behandlung sind:

  • zu kurze Einwirkzeiten,
  • zu sparsames Ausbringen des Mittels,
  • eine ungleichmäßige Verteilung des Mittels,
  • eine zu starke Verdünnung des Mittels in triefend nassem Haar,
  • das Unterlassen der Wiederholungsbehandlung!

Zusätzlich zu dieser chemischen Behandlung hilft die mechanische Entfernung von Läusen und Larven durch „nasses“ Auskämmen am Tag 5. Hierzu wird das Haar mit Wasser und einer Pflegespülung angefeuchtet und mit einem Läusekamm (Zinken nicht mehr als 0,2 mm voneinander entfernt) systematisch Strähne für Strähne gekämmt. Der Kamm wird von der Kopfhaut aus fest zu den Haarspitzen heruntergezogen. Nach jedem Kämmen muss der Kamm sorgfältig auf Läuse untersucht werden, beispielsweise durch Abstreifen auf einem hellen Handtuch. Gefundene Läuse müssen beseitigt werden.

Dieses „nasse“ Auskämmen wird auch zur Kontrolle am Tag 13 und evtl. an Tag 17 genutzt, um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen.

Sind Kleinkinder von Läusen befallen, sollte vor einer chemischen Behandlung ein Arzt aufgesucht werden. Bei Schwangeren, Stillenden und Menschen mit Überempfindlichkeit gegen viele chemische Substanzen sollte auf die chemische Behandlung verzichtet werden. Stattdessen können die Läuse sorgfältig an den Tagen 1, 5, 9 und 13 „nass“ ausgekämmt werden.

Unzuverlässig und möglicherweise kopfhautschädigend ist die Behandlung mit Heißluft (z.B. mit einem Fön). Und auch ein Saunaaufenthalt ist nicht geeignet, um Läuse abzutöten.

Um mögliche weitere Übertragungswege zu unterbinden, können weitere Maßnahmen nützlich sein:

  1. Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung reinigen,
  2. Schlafanzüge und Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche wechseln,
  3. Kopfbedeckungen, Schals und weitere Gegenstände, auf die Kopfläuse gelangt sein könnten, für 3 Tage in einer Plastiktüte verpackt aufbewahren. Insektizidsprays sind nicht nötig.

Ist Ihr Kind von Läusen betroffen, müssen Sie dies im Kindergarten, der Schule oder einer entsprechenden Gemeinschaftseinrichtung melden, damit die Läuse sich nicht weiter ausbreiten können. Nach der ersten Behandlung kann das Kind wieder dorthin.

Ausführliche Informationen zu diesen Themen finden Sie auch auf www.gesundes-kind.de unter „Newsletter“. Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder direkt an das Gesundes-Kind-Ärzteteam: www.gesundes-kind.de/faq/expertenrat.jsp

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