Als Diabetiker einen Marathon laufen? Geht das überhaupt? Ja – und es macht sogar Sinn. Denn ehrgeizige sportliche Ziele tragen dazu bei, dass Diabetiker den Weg in ein aktives Leben zurückfinden. Der Grund: Körperliche Bewegung verbessert die Stoffwechsellage bei Menschen, die an der sogenannten Zuckerkrankheit leiden. Allerdings müssen sich auch Diabetiker genau wie alle anderen sportlichen Einsteiger beim Start ins Training immer wieder aufs Neue motivieren. Dazu ist am Anfang vor allen Dingen Geduld notwendig. Und nicht zuletzt muss man immer wieder den inneren Schweinehund überwinden.
Diesen inneren Schweinehund kennt Karl Rink aus Köln nur zu gut. Er meldet sich jeden Montag und jeden Mittwoch zu Wort, wenn sich der 61-Jährige abends seine Sportschuhe anzieht und zum Lauftraining fährt. Aber Rink hat inzwischen gelernt, den ungebetenen Gast in seine Schranken zu weisen. Denn er ist einer von 200 Teilnehmern, die im Rahmen des „Diabetes Programm Deutschland“ für die Teilnahme an einer Disziplin des Köln Marathon trainieren. In jungen Jahren hatte Karl Rink noch gern und regelmäßig Sport gemacht, aber irgendwann siegte die Bequemlichkeit. Die Quittung: Übergewicht und die Diagnose Diabetes-Typ-2, auch Alterszucker genannt.
Jeder kann seinem Zucker davonlaufen, denn das „Diabetes Programm Deutschland“ bietet in immer mehr Städten für Diabetiker ein spezielles Training an. Auch Karl Rink begeisterte sich für das ärztlich und sportmedizinisch begleitete halbjährige Laufprogramm. Sein Ziel ist es, nicht nur körperlich fitter zu werden, sondern auch seine Gesundheitswerte zu verbessern und so der Zuckerkrankheit Paroli zu bieten. Und dafür stehen die Chancen nicht schlecht, weiß Dr. Olaf Randerath. Er ist zuständig für den Bereich Diabetologie in der Medizinischen Abteilung des Biopharma-Unternehmens UCB, welches das Programm nun bereits im dritten Jahr unterstützt: „Inzwischen ist bewiesen, dass regelmäßiger Laufsport hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken. Voraussetzung für diesen Erfolg ist allerdings, dass die Läufer beim Sport keine gefährliche Unterzuckerung entwickeln“, betont Randerath. Mehr Informationen zur Diabetes-Erkrankung und zum „Diabetes Programm Deutschland“ gibt es unter www.diabetes.ucb.de im Internet.
Um das Hypoglykämie-Risiko, also das Unterzuckerungsrisiko, zu mindern, spielt auch die Wahl der Antidiabetika eine große Rolle. Hier sind insbesondere die sogenannten DPP-4-Hemmer geeignet. Sie können den Glukosespiegel normalisieren, ohne dass das Hypoglykämie-Risiko steigt. Das „Diabetes Programm Deutschland“ ist deshalb für Dr. Olaf Randerath die beste Hilfe zur Selbsthilfe, ergänzend zur entsprechenden Antidiabetika-Therapie. Das hat auch Karl Rink am eigenen Leib erfahren: Um mehr als acht Zentimeter ist sein Bauchumfang geschrumpft, 14 Pfund hat er bereits in den ersten Trainingswochen an Gewicht verloren. Sein Bewusstsein für gesunde Ernährung ist genauso gestiegen wie die Freude an der wiederentdeckten Bewegung.