Ein Facharzt für Orthopädie behandelt Patienten mit Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats. Das können angeborene Fehlbildungen, altersbedingte Verschleißerscheinungen, oder aber auch durch Unfälle hervorgerufene Erkrankungen sein. Doch was bedeutet der Begriff Orthopädie eigentlich, was sind Aufgaben eines Orthopäden und was zählt zum Behandlungsspektrum einer orthopädischen Praxis?
r5tFrühe Pioniere der modernen Orthopädie
Der Begriff „Orthopädie“ entstammt dem Griechischen und lässt sich als „die Lehre vom aufrechten Kind“ übersetzen. Noch heute behandeln Orthopäden auch Wachstumsstörungen bei Kindern oder auch Reifungsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparats. Der Begriff wurde später stark von dem Pariser Kinderarzt Nicolas Andry und sein 1741 erschienenes Werk „Orthopaedia“ geprägt. Darin verglich er den Orthopäden mit einem Gärtner, der ein krumm gewachsenes Bäumchen an einen kräftigen Pfahl anbindet (Andrys Bäumchen). Dieses bildhafte Gleichnis ist bis heute das Standessignum orthopädischer Fachgesellschaften.
Die moderne Orthopädie entstand um 1816 in Würzburg, maßgeblich vorangetrieben durch Johann Georg Heine, der als Begründer der Orthopädie in Deutschland gilt. Ein weiterer Pionier auf diesem Fachgebiet ist Adolf Lorenz, der sich dem Thema 1880 widmete. Zum regulären Universitätsfach wurde Orthopädie allerdings erst in den 1970er Jahren.
Aufgabenbereiche eines Orthopäden
Eine Kernaufgabe des Orthopäden ist die Förderung der Entwicklung des Bewegungsapparates und die Behandlung degenerativer Veränderungen. Dabei stellt der Orthopäde im Gespräch mit dem Patienten Fragen zu den akuten Beschwerden und stellt nach einer ausführlichen Untersuchung fest, welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen.
Unter Umständen werden auch weitere diagnostische Verfahren, etwa Ultraschall, Röntgen, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Cumputertomographie (CRT) für eine Diagnose herangezogen. Bei den Behandlungsmethoden unterscheidet man allgemein zwischen der konservativen Therapie und der operativen Therapie.
- Konservative Therapie
Die konservativen Behandlungsmethoden umfassen unter anderem physikalische Anwendungen unter Einsatz von Gleich- und Wechselstrom, Ultraschall oder Laserlicht, um die Durchblutung an den betroffenen Körperpartien anzuregen und die Nährstoffversorgung sicherzustellen. - Operative Therapie
Sofern eine konservative Therapie nicht infrage kommt, können Orthopäden auch operative Eingriffe durchführen, um die Beschwerden zu lindern. Dabei werden in der Regel minimalinvasive Eingriffe durchgeführt und einzelne Körperregionen punktuell behandelt. Auch Spritzen, Injektionen und schmerz- oder entzündungshemmende Medikamente werden im Rahmen einer operativen Therapie eingesetzt.
Breites Behandlungsspektrum für vielfältige Erkrankungen
Welche Aufgabenbereiche und welches Behandlungsspektrum ein Orthopäde im Einzelnen anbietet, ist immer auch stark von der individuellen Ausrichtung abhängig. Spezialisierte Praxen wie etwa die Orthopädie Chirurgie Erlangen-Ebermannstadt bieten ein breites Behandlungsspektrum an. Neben der allgemeinen Orthopädie und Sportorthopädie in der Regel folgende:
- Arbeits- und Schulunfälle
- Fußchirurgie
- Gefäße
- Hand und Ellenbogen
- Hüfte
- Hüftendoprothetik
- Knie
- Knieendoprothetik
- Schulter
- Stoßwellentherapie
- Wirbelsäule
Dabei beschäftigt sich ein Orthopäde mit der Diagnose und Therapie von verschiedenen Erkrankungen, beispielsweise:
- Gelenkschmerzen / Schulterschmerzen
- Gelenkverschleiß (Arthrose in Knien, Schultern, Ellenbogen)
- Versteifungen (Verhärtungen der Gelenkkapseln)
- Sportverletzungen wie Verrenkungen, Verstauchungen oder auch Kreuzbandrisse oder Meniskusverletzungen
- Fußfehlstellungen (Hallux valgus, Senk-Spreizfuß)
- Rückenschmerzen (Bandscheibenvorfälle, Verspannungen)
- Rheumatische Erkrankungen
- Stoffwechselstörungen (Osteoporose)
- Wachstumsstörungen bei Kindern