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Warum eine Physiotherapie so wichtig ist

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Im Normalfall laufen die Bewegungen eines Menschen automatisch ab. Wir laufen, drehen den Kopf oder greifen nach einer Tasse, ohne darüber nachzudenken. Durch fortschreitendes Alter, Krankheit oder nach einem Unfall sind solche Bewegungsabläufe aber häufig gestört und nur noch unter Schmerzen oder überhaupt nicht mehr möglich. Eine Physiotherapie dient dazu, die Beweglichkeit zu erhalten oder wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern sowie dem Patienten ein weitgehend selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Was ist eine Physiotherapie?

„Die Physiotherapie will die Bewegungsfähigkeit eines Menschen erhalten, fördern und verbessern“, erklärt Susanne Bühlmann, Physiotherapeutin in der Rehaklinik Zihlschlacht und Vorstandsmitglied von Parkinson Schweiz. Dazu werden Bewegungsübungen, physikalische Anwendungen sowie Massagen eingesetzt. Die Patienten werden angeleitet, welche Übungen sie selbst für eine verbesserte Gesundheit und Beweglichkeit durchführen können. „Eine Therapie sollte sich also nie auf die Praxis oder Klinik beschränken“, meint auch Susanne Prietz, die Leiterin des Therapiezentrums Prietz. „Die Therapie kann und soll eigenständig zu Hause fortgesetzt werden”, ergänzt sie.

Wann wird eine Physiotherapie verordnet?

Physiotherapie wird in fast allen medizinischen Fachbereichen angewendet. Sie wird vom Arzt verordnet, wenn die Symptome oder die Erkrankung im Heilmittelkatalog des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) aufgeführt sind. Dazu zählen unter anderem:

  • Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
  • Beschwerden durch Verschleiß oder Verletzungen an Gelenken, Muskeln oder Sehnen
  • Anatomische Fehlstellungen
  • Entzündliche Gelenkerkrankungen wie Rheuma oder Arthrose
  • Chronische Schmerzen, besonders Rückenschmerzen
  • Knochenbrüche
  • Venöse und arterielle Gefäßerkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson und Multiple Sklerose
  • Entwicklungs- und Wachstumsstörungen bei Kindern
  • Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen
  • Lymphstörungen
  • Harn- und Stuhlinkontinenz

Auch hilfs- und pflegebedürftigen Menschen kann mit einer Physiotherapie geholfen werden. Dies umfasst das Training alltäglicher Bewegungsabläufe, die Muskelkräftigung sowie die Vermeidung von Unfällen und Stürzen.
„Eine wirkungsvolle Physiotherapie lässt sich nur in Zusammenarbeit mit den Patienten realisieren. Sie müssen mitmachen und beispielsweise bestimmte Übungen regelmäßig durchführen. Dann zeigt sich Schritt für Schritt eine Verbesserung. Die Schmerzen gehen zurück, die Beweglichkeit wird wieder besser”, erklärt Susanne Prietz. „Üben die Patienten nicht oder setzen wesentliche Vorgaben in ihrem Alltag nicht um, lässt der Erfolg auf sich warten.” Eigenverantwortung spielt deshalb in vielen physiotherapeutischen Behandlungen eine wichtige Rolle.

Wann kommt welche Behandlung infrage?

„Welche Therapie für welchen Patienten die richtige ist, hängt jeweils von der Art der Beschwerden bzw. der Krankheit ab“, so Susanne Prietz, die im Mai 2024 ein neues Therapiezentrum im Gesundheitszentrum Dresdner Mitte „Löbtauer 66“ eröffnen wird. Ein weiteres Kriterium ist, ob es sich um akute oder chronische Schmerzen handelt. Auch der allgemeine körperliche Zustand sowie die persönlichen Patientenvorlieben sind bei der Auswahl der Behandlung wichtig. Nach neuesten Erkenntnissen spielt zudem das Geschlecht eine Rolle. Das äußert sich beispielsweise in der Therapie nach einem Herzinfarkt: „Während Männer oft Schmerzen im Arm haben, treten bei Frauen häufig Übelkeit, Kiefer- und Oberbauchschmerzen auf“, erklärt Dr. Sabine Ludwig von der Charité Berlin.

Aktive Mitarbeit und individuelles Training der Patienten

Erste Bedingung für eine physiotherapeutische Behandlung ist die Diagnose durch einen Arzt, der eine Überweisung an einen Physiotherapeuten ausstellen wird. Anschließend macht sich der Therapeut ein genaues Bild von der Situation des Patienten. Er fragt Einschränkungen und Beschwerden ab, prüft die Bewegungsfähigkeit und testet die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit. Danach erstellt er einen Behandlungsplan, individuell auf die Beschwerden und Fähigkeiten des Patienten abgestimmt.

Während der Therapie werden unter anderem Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination trainiert. Die Übungen, die der Patient erlernt, sind besonders effizient, wenn sie täglich wiederholt werden – auch zu Hause. „Für den Therapieerfolg ist es natürlich wichtig, sich regelmäßig zu bewegen“, betont auch Physiotherapeutin Katharina Pan, die sich auf die Behandlung von Multipler Sklerose spezialisiert hat. Neben den aktiven Übungen erfolgen in einer Physiotherapie oft passive Bewegungsübungen. Dabei bewegt der Therapeut die Gliedmaßen seines Patienten ohne dessen Zutun und bewirkt dadurch eine bessere Beweglichkeit versteifter oder blockierter Gelenke. Häufig dienen solche passiven Übungen der Vorbereitung von aktiven Übungen, beispielsweise, wenn ein Bein noch nicht belastet werden darf.

Neben Lockerungsübungen, Bewegungstherapie und Massage gehören zur Physiotherapie noch andere Behandlungsmethoden, die als physikalische Therapien bezeichnet werden. Diese sind unter anderem:

  • Wärmebehandlungen, mit Bädern, Wärmelampen und Fangopackungen
  • Kältebehandlungen, mit Kaltluft oder Kühlpackungen
  • Lymphdrainage zum besseren Abfluss von Gewebeflüssigkeit

Wer bietet Physiotherapie an?

Solche Behandlungen werden von ausgebildeten Physiotherapeuten angeboten. Einige Therapien wie Elektro- oder Wärmetherapie dürfen auch von medizinischen Bademeistern und Masseuren durchgeführt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit einer ambulanten oder stationären Therapie. Erstere finden in einer physiotherapeutischen Praxis statt, letztere in Rehabilitationskliniken, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

Wie kommt der Patient zu einer Physiotherapie?

In einer Klinik gehört eine Physiotherapie oft zum Behandlungsplan und erfolgt direkt vor Ort. Wünscht jemand eine ambulante Behandlung in einer Physiotherapeuten-Praxis, ist dafür eine ärztliche Verschreibung notwendig. „Je nach Praxis dauert die Behandlung zwischen 20 und 30 Minuten”, berichtet die langjährige Physiotherapeutin Christine Niessen, kann aber bei Krankengymnastik am Gerät oder anderen Verordnungen bis zu 45 Minuten dauern. Die Behandlungen erfolgen ein- bis dreimal pro wöchentlich.

Ist der Patient nicht von der Zuzahlung befreit, wird ein Eigenanteil von 10 Euro zuzüglich 10 Prozent der Therapiekosten fällig. Bestehen eine oder mehrere der oben genannten Erkrankungen oder Beschwerden, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse sämtliche Kosten bis auf den Eigenanteil.

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