Gesundheit/Wellness

Osteoporose – erhöhte Bruchgefahr bei Eis und Schnee

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Experten-Telefonaktion am Donnerstag, 5. Februar 2015, von 11 bis 16 Uhr, kostenfreie Rufnummer 0800 000 55 32

Rutschiges Laub, Glatteis, Schneematsch, Dunkelheit – im Winter verwandeln sich ganz normale Fußwege in gefährliche Sturzfallen. Prellungen, Verstauchungen und nicht zuletzt Knochenbrüche können dann die schmerzhafte Folge sein. Besonders gefährdet sind Menschen, die unter Osteoporose (auch bekannt als Knochenschwund) leiden – das sind in Deutschland derzeit etwa 5,2 Millionen Frauen und 1,1 Millionen Männer über 50 Jahren. Durch den fortschreitenden Abbau der Knochensubstanz können bei den Betroffenen schon leichte Belastungen zu Brüchen führen, und Stürze auf glatten Wegen überstehen die porösen Knochen kaum unbeschadet.

Verlust der Selbstständigkeit droht

Osteoporosebedingte Knochenbrüche können zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen führen. Foto: djd / osteoporose.de thx
Osteoporosebedingte Knochenbrüche können zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen führen.
Foto: djd / osteoporose.de thx

Während Knochenbrüche bei jungen, gesunden Menschen meist folgenlos ausheilen, können sie bei Osteoporosepatienten gravierende Folgen haben: Denn bei ihnen führen Frakturen häufig zu dauerhaften Schmerzen und Behinderungen bis zum Verlust der Selbstständigkeit oder sogar zum Tod. Kein Wunder, dass sich viele Betroffene bei winterlichen Straßenverhältnissen kaum aus dem Haus trauen. Dies führt aber zu neuen Problemen, denn Bewegungsmangel sorgt für eine weitere Verschlechterung von Fitness, Gangsicherheit und Knochenkraft. Außerdem wird die Lebensqualität stark eingeschränkt, wenn man sich quasi in den eigenen vier Wänden gefangen fühlt. Doch wie kann man sich vor Stürzen wirkungsvoll schützen? Und was sollte man tun, um in der kalten Jahreszeit Kraft und Beweglichkeit zu erhalten?

Rechtzeitig erkennen und behandeln

Neben einer guten Sturzprävention ist es vor allem wichtig, eine Osteoporose rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Doch Deutschland ist hier laut der Bone Evaluation Study (BEST) schlecht aufgestellt: Drei Viertel aller Patienten mit einer therapiebedürftigen Osteoporose bleiben unbehandelt. Studien zufolge könnten in Deutschland durch eine bessere Versorgung mit Medikamenten jährlich bis zu 40.000 Knochenbrüche verhindert werden. Vielen Menschen ist ihr erhöhtes Frakturrisiko jedoch gar nicht bewusst.

Verschiedene Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren für Osteoporose gehören neben dem Lebensalter und dem Geschlecht – Frauen erkranken deutlich häufiger – auch Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum, Untergewicht, familiäre Vorbelastung, bestimmte Medikamente sowie Kalzium- und Vitamin-D-Mangel. Mehr Infos dazu auch unter osteoporose.de. Während bei Frauen der Östrogenmangel nach der Menopause der Hauptauslöser für Knochenschwund ist, spielen bei Männern die übrigen Faktoren eine Rolle.

Konsequent behandeln

Für die Behandlung stehen inzwischen verschiedene wirksame Medikamente zur Verfügung: Als Basistherapie werden Kalzium und Vitamin D gegeben. Zudem kommen Bisphosphonate, selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs) sowie Strontiumranelat zum Einsatz, die oral eingenommen werden. Darüber hinaus gibt es einen biologischen Wirkstoff, der nur alle sechs Monate unter die Haut gespritzt wird. Er hemmt die Bildung von knochenabbauenden Zellen und ist seit Juni 2014 auch für die Behandlung von Männern mit Osteoporose zugelassen. Doch wann ist eine medikamentöse Therapie erforderlich, welches Mittel ist für wen das richtige und was können Betroffene zusätzlich für ihre Knochengesundheit tun? Ihre Fragen zum Thema beantworten vier erfahrene Experten am Telefon.

 

Sie sprechen mit:

 

  • med. Joachim Cassens, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, DVO Osteologe, Arzt für Sportmedizin, Marburger Medizinisches Versorgungszentrum.

 

  • med. Ulrich Deuß, niedergelassener Arzt für Innere Medizin und Endokrinologie, Köln.

 

  • med. Hermann Schwarz, niedergelassener Orthopäde und Schmerztherapeut, Osteologe (DVO), Freudenstadt.

 

  • med. Ulla Stumpf, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Osteologin (DVO), Leitung Spezialsprechstunde für Osteoporose und Alterstraumatologie, Klinik für Allgemeine, Unfall-, Hand- und Plastische Chirurgie, Klinikum der Universität München.

 

 

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