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Antibiotika richtig einnehmen

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Die Meldungen über Antibiotika sind beunruhigend: Sie wirken nicht mehr in allen Fällen und werden immer noch viel zu häufig durch Ärzte verordnet. Sterbefälle in Krankenhäusern durch den multiresistenten Erreger MRSA nehmen zu, weil keine geeigneten Mittel mehr zur Verfügung stehen. Und zu guter Letzt die übertriebene Anwendung in der Tiermast mit den Folgen, dass die Wirkstoffe über die Nahrungskette auf unseren Tellern landen könnten und Resistenzen gefördert werden. Müssen wir uns für die Zukunft Sorgen machen, dass bakterielle Infekte aufgrund von Antibiotika-Resistenzen wieder lebensgefährlich werden können?

Foto: KKH
Foto: KKH

„Nach wie vor gehören Antibiotika zu den wirksamsten und lebensrettenden Arzneimitteln“, sagt Thomas Seidel vom KKH-Servicezentrum in Hagen. „Jeder hat es selbst in der Hand, durch richtigen und verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika deren Wirksamkeit zu steigern.“ Entscheidend ist, wofür sie verordnet und wie sorgfältig sie eingenommen werden. Wer die nachfolgenden Tipps und Regeln beachtet, ist bei der Einnahme von Antibiotika auf der sicheren Seite:

Antibiotika wirken ausschließlich gegen Bakterien und nicht gegen Viren. Letzte sind häufig Auslöser von Erkältungen, bei denen Antibiotika wirkungslos sind. Bei Erkrankungen der oberen Atemwege und Fieber deshalb immer erst einmal zwei Tage abwarten. Diese Zeit benötigt der Körper, um Antikörper zu bilden. Sollte sich der Zustand danach nicht gebessert oder gar verschlechtert haben, könnten sich Bakterien zusätzlich zu den Viren festgesetzt haben. In einem solchen Fall sollte ein Arztbesuch erfolgen und der Arzt kann dann entscheiden, ob eine Antibiotika-Verordnung ratsam ist.

Wichtig ist die zeitlich richtige Einnahme, also unbedingt mit ihrem Arzt oder Apotheker klären, ob das Mittel vor, während oder nach Essen einzunehmen ist.
Auch die zeitlichen Abstände sind wichtig: „1x am Tag“ bedeutet alle 24 Stunden, „2x täglich“ alle 12 Stunden und „3x täglich“ heißt alle 8 Stunden – und dies möglichst immer exakt um die jeweils gleiche Uhrzeit.

Antibiotika stets mit einem großen Glas Wasser einnehmen. Keine Milch oder Fruchtsäfte trinken, da diese die Wirkung stark beeinträchtigen bzw. sogar aufheben können. Und: Alkohol sollte während der Einnahmezeit unbedingt tabu sein.

Die Mittel unbedingt so lange und in der Dosierung einnehmen, wie es der Arzt verordnet hat, also meist bis zum vollständigen Verbrauch der Packung. Auch wenn es einem nach zwei Tagen vermeintlich besser geht, so können noch Reste von Bakterien aktiv sein, die zu einem erneuten und starken Ausbruch der Krankheit führen können. Zudem besteht durch vorzeitiges Absetzen oder Dosierungsänderung die Gefahr, gegen dieses Antibiotikum zukünftig resistent zu werden.

Eine der häufigsten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Antibiotika ist Durchfall, der in der Regel einige Tage nach Ende der Therapie wieder aufhört. Dauert dieser während der Therapie über den dritten Tag hinaus an, sollte unbedingt einen Arzt aufgesucht werden. Weiterhin klagen Frauen über eine meist harmlose, aber unangenehme Pilzinfektion in der Scheide. In beiden Fällen lässt sich zur Gesunderhaltung der Darm- und Scheidenflora mit probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir und Quark gegensteuern – allerdings erst zwei Stunden nach Einnahme der Antibiotika.
Keine Selbstmedikation oder –therapie! Keine Weitergabe übrig gebliebener Mittel an Familie oder Freunde! Keine Reste ins Klo werfen, da dies die Klärwerke erheblich belastet, sondern in den Haus- bzw. Restmüll geben oder zurück in die Apotheke bringen.

Quellennachweis: KKH

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