Zur Zeit läuft eine heiße Diskussion um das Thema Organspende in den Medien, vielleicht auch am heimischen Küchentisch. Schon einmal darüber nachgedacht? Noch nicht. Dann wird es aber Zeit. Denn Organspende rettet Leben, nicht nur das der anderen. Jeder kann ganz plötzlich in die Situation kommen und auf ein neues Organ angewiesen sein. Ob durch Unfall oder Krankheit, selbst verschuldet oder durch andere. Es ist schon schlimm in solch einer Notsituation zu sein, aber das evtl. jahrelange Warten auf ein Organ ist noch viel schlimmer.
Aber warum gibt es so wenig Organspender? Mangelnde Aufklärung ist eine Erklärung dafür warum viele sich weigern Organspender zu werden. Wer sich nicht selber mit diesem Thema beschäftigt bekommt auch keine Aufklärung. Statt dessen soll wieder einmal über unsere Köpfe hinweg entschieden werden was mit unseren Organen passiert wenn wir aus dem Leben scheiden. Ob das nun wieder die richtige Lösung ist, ist sehr fragwürdig und meiner Meinung nach Menschenunwürdig. Erst wenn ich einen Widerspruch einlege wird mein Wunsch akzeptiert. Dies muss ich aber folglich schon zu Lebzeiten machen denn wenn ich einmal im Sterben liege und mich nicht mehr äußern kann ist es zu spät. Die einen sagen richtig so. Alle sollen Organspender werden. Nein, dass ist nicht richtig so. Aufklärung ist der bessere Weg. Die Leute dürfen nicht gezwungen werden etwas zu tun oder zu lassen. Eine Spende ist und bleibt eine freiwillige Sache, ein freiwilliges Geschenk an seine Mitmenschen.
Aufklärung muss in der Schule beginnen
Gerade jüngere Leute denken über Patientenverfügung oder Organspende noch überhaupt nicht nach. Und die älteren Leute denken ebenfalls oft nicht darüber nach. Ein Erste-Hilfe Kurs wird in den Schulen angeboten, ein Erste-Hilfe Kurs muss man mit dem Erwerben des Führerscheins vorlegen. Betriebe müssen einen Erst-Helfer Schein vorlegen. Warum geschieht die Aufklärung über Organspende nicht schon in der Schule? Sieht das Bildungsgesetz dies nicht vor? Für mich gehört das ebenfalls zur Bildung. Unser deutsches Bildungssystem sieht Bildung in einer mathematischen Formel, in der künstlerischen Gestaltung von Bildern, in der Analyse von Texten und in der Integration und Migration aber nicht in der Unterrichtung die auf das wirkliche Leben vorbereiten. Dies ist Aufgabe der Eltern.
Wie kann man Organspende den Leuten nahebringen?
Es gibt Tupperabende, Putz- und Schmuckabende. Nur so eine Idee aber vielleicht ist ja jemand mal bereit einen Organspendeabend zu organisieren. Na ja, das klingt jetzt wohl ein wenig dramatisch. Nein, bei einem solchen Abend sollen noch keine Organe entnommen und gespendet werden. Es soll um die reine Aufklärung gehen und vielleicht gewinnt man ja freiwillig ein paar Organspender. Was dabei für den Gastgeber rausspringt? Treuepunkte wie bei REWE vielleicht. Keine Ahnung, vielleicht ne Niere umsonst? Vielleicht aber auch eine adäquate Aufklärung für Unwissende und Unterstützung für die Organisationen. OK ist vielleicht auch ein wenig zu viel verlangt nun auch noch die sowieso schon zu kämpfenden Organisationen mit solchen Abenden zu belasten. War ja auch nur so eine fixe Idee… Aber es gibt ja noch unsere Politiker die so schön immer über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entscheiden. Da wird sich wohl eine Lösung finden.
Aus Angst verweigern viele die Organspende
Angst ist es warum viele sich weigern Organspender zu sein. Angst, dass man im Krankenhaus, nach einem Unfall, nicht mehr die Hilfe bekommt um am Leben zu bleiben. Angst, dass die eigenen Organe Terroristen, Sexualtäter oder Mörder bekommen.
Aus Angst noch einen Zwang machen kann nur der falsche Weg sein. Und wer sich jetzt fragt ob die die das geschrieben hat denn selber einen Organspendeausweis hat? Ja, hat sie und das schon mit Anfang der Ausbildung 1990.
Ein Gutes hat der ganze Hype um die Organspende auf jeden Fall. Das Thema wird endlich mal ordentlich zur Sprache gebracht. Fast jeder spricht und diskutiert momentan darüber.
Autor: Alexandra Rüsche