(djd). Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, bedeutet das nicht nur das Ende der fruchtbaren Phase und das Ausbleiben der Regel. Auch sonst verändert sich der Körper in dieser Zeit. Neben typischen Beschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen erhöht sich zum Beispiel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall. Vor der Menopause schützen die Östrogene das Gefäßsystem, doch mit dem Versiegen der Hormonproduktion fällt dieser Schutz weg. Spätestens dann wird es für Frauen Zeit, aktiv etwas für ihre Herzgesundheit zu tun. Die Experten der Deutschen Menopause Gesellschaft e. V. (DMG) empfahlen dafür im Rahmen ihrer jüngsten Jahrestagung neben genug Schlaf und Entspannung vor allem gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport.
Das Sportpensum langsam steigern
Leistungssport muss es dabei nicht sein, denn „zu schnell und zu viel“ schadet dem Herzen eher. Geeignet sind Ausdauersportarten, bei denen viele Muskeln zugleich beansprucht werden, wie etwa Walken, Wandern, Joggen, Radfahren und Schwimmen. Frauen, die bisher inaktiv waren, sollten mit einem niedrigen Pensum beginnen und sich langsam steigern. Überanstrengung ist zu vermeiden. Faustregel: Man sollte während des Trainings noch mühelos sprechen können. Auch ein Pulsfrequenzmesser kann nützlich sein – vorher den Arzt fragen, in welchem Bereich man trainieren sollte. Generell ist ein regelmäßiger Gesundheits-Check beim Hausarzt vorteilhaft.
Für Frauen, die sich stark durch Wechseljahresbeschwerden beeinträchtigt fühlen, ist außerdem der Frauenarzt ein guter Ansprechpartner. Er kann zur Linderung der Symptome eine Hormontherapie verschreiben. Diese kann sich laut den DMG-Experten ebenfalls positiv auf das Herz auswirken – Informationen dazu gibt es gesammelt unter www.wechseljahre-verstehen.de. Als besonders vorteilhaft gilt hier die Verabreichung von Östradiol über die Haut, zum Beispiel mit einem Dosiergel, das bei Bedarf mit natürlichem Progesteron ergänzt wird, um die Gebärmutterschleimhaut vor Wucherungen zu schützen. Diese Kombination scheint laut Experten ein günstigeres Risiko-Nutzen-Verhältnis zu haben.
Mit Hormongaben rechtzeitig beginnen
Für die Herzgesundheit ist es bei einer Hormontherapie außerdem wichtig, dass sie möglichst frühzeitig begonnen wird, das heißt innerhalb von zehn Jahren nach der Menopause beziehungsweise vor dem 60. Geburtstag. Außerdem sind eine auf die individuellen Verhältnisse abgestimmte Dosierung sowie die kontinuierliche Durchführung der Behandlung für den bestmöglichen Nutzen erforderlich.