Arteriosklerose bei Jüngeren: Zu hohe Cholesterinwerte wegen einer Erbkrankheit
Vielen Menschen ist bewusst, dass hohe Cholesterinwerte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Die meisten gehen aber davon aus, dass sie sich erst im Alter mit einem erhöhten Cholesterinspiegel befassen müssen. Doch auch junge Menschen können unter hohen Blutfettwerten und ihren Folgekrankheiten leiden. Schuld ist eine Erbkrankheit: die sogenannte Familiäre Hypercholesterinämie (FH). Die genetische Stoffwechselstörung geht mit erhöhtem Cholesterinspiegel im Blut einher und kann zu Arteriosklerose führen. Auf dem Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de unter www.rgz24.de/gentest gibt es dazu ausführliche Informationen.
Gefahr für Jugendliche
FH-Patienten haben von einem oder in sehr seltenen Fällen auch von beiden Elternteilen eine Genmutation geerbt, die die Aufnahme von Cholesterin aus dem Blut über die Leber in den Körper einschränken. Typische Anzeichen sind signifikant erhöhte LDL-Cholesterinwerte und kardiovaskuläre Erkrankungen, die innerhalb der Familie gehäuft und in relativ jungen Jahren auftreten. Bei Männern bereits im Alter unter 55, bei Frauen unter 60 Jahren. Mitunter können auch Jugendliche betroffen sein. Damit es nicht soweit kommt, empfiehlt Professor Dr. med. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, dass jeder Mensch seine Cholesterinwerte kennen sollte. Hochrisikopatienten aus Familien, in denen die Eltern schon vor dem 50. Lebensjahr einen schweren Herzinfarkt hatten, rät die ärztliche Leiterin der Lipid Ambulanz in der Charité Berlin, neben einem Lipidprofil eine genetische Untersuchung machen zu lassen.
Frühe Diagnose kann Gefäßschäden verhindern
„Die Krankheit ist tückisch, denn hohes Cholesterin tut nicht weh“, warnt Steinhagen-Thiessen. Auch die Entwicklung der Arteriosklerose, die Jahre dauern könne, gehe ohne Schmerzen einher. „Es kommt erst zu Symptomen, wenn das Gefäß schon weit verschlossen ist“, erklärt die Expertin. Je früher die Diagnose erfolge, desto eher könnten Herz- und Gefäßschäden durch eine Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität und medikamentöse Therapie sogar verzögert oder gar verhindert werden.