Baubeginn: Alte Apotheke in Altentreptow soll bis 2018 neuer Amtssitz werden
Altentreptow – Pünktlich zum 250-jährigen Jubiläum ist es soweit: Nachdem das Gebäude der ehemaligen Königlich Preußischen Adler-Apotheke aus dem Jahr 1767 bereits zwanzig Jahre leer stand, beginnen am 16. Mai endlich die Sanierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Haus in der Oberbaustraße 21 in Altentreptow. Der Großteil der Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro wird aus Städtebaufördermitteln, der Rest von der Stadt, aus Spenden örtlicher Unternehmen und weiteren verschiedenen Fördertöpfen finanziert. Geplant ist, durch einen verbindenden Erweiterungsbau zum 1995 sanierten Rathaus bis Ende 2018 einen zentralisierten Verwaltungssitz des Amtes Treptower Tollensewinkel einzurichten: Auf diese Weise will das Amt, geführt von der Stadt Altentreptow, mittelfristig beim Verwaltungshaushalt sparen und die Bürgernähe verbessern. Geplant sind 33 Arbeitsplätze auf 550 Quadratmetern, unter anderem für die Kämmerei und das Bauamt, Archiv, Neben- und Technikräume. Ein Aufzug wird eine barrierefreie Nutzung ermöglichen.
Betreut wird das Projekt Alte Apotheke von der BIG Städtebau GmbH aus Kiel, die seit 1991 treuhänderische Sanierungsträgerin der Stadt ist. In den vergangenen Jahrzehnten wurden mit ihr bereits zahlreiche Projekte der Sanierungsmaßnahme „Altstadtkern Altentreptow“ mit einem Gesamtvolumen von rund 25 Millionen Euro für die städtebauliche Erneuerung der Altstadt umgesetzt. Seit 1999 ist Altentreptow aufgrund seiner wertvollen und gut erhaltenen Stadtstruktur auch im Sonderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Alle bisherigen Sanierungsmaßnahmen dienen dem Ziel, das Kleinod – den Altentreptower Altstadtkern – für Bürger und Besucher zu erhalten und modernen Arbeits- und Lebensbedingungen anzupassen.
Geplant ist bei der Sanierung der Apotheke das Hauptgebäude und den Hofanbau, den sogenannten Kemladen, unter denkmalpflegerischen Aspekten zu sanieren und das rückwärtige Gebäude durch einen Neubau zum Rathaus hin zu ersetzen. „Alles, das erhalten werden kann, soll auch erhalten werden“, so Bürgermeister Volker Bartl. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Bemühungen gefruchtet haben und wir in knapp zwei Jahren einen wichtigen Meilenstein bei der Sanierung unserer Altstadt bewältigt haben werden. Großer Dank gebührt all denjenigen, die sich so intensiv und stringent um die Umsetzung des Vorhabens bemüht haben“.
Ein besonderes Schmuckstück soll der Trausaal im ehemaligen Verkaufsraum der Apotheke, dem Offizin, werden: Bei vorbereitenden Freilegungsarbeiten wurden originale Fußboden-, Wand- und Deckenverkleidungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts gesichert, die nach der Rekonstruktion und Restaurierung dem Saal ein besonderes Flair verleihen sollen. „Altentreptow hat mit der Alten Apotheke einen Schatz der landesweit einmalig ist – es handelt sich um ein beispielhaftes Dokument der Altentreptower Bauentwicklung“, betont die erfahrene Projektleiterin bei der BIG Städtebau, Kathrin von Koß: „Insbesondere der historische Offizin wird sich zum „Bernsteinzimmer“ der Stadt mausern.“
Bereits 1992 wurden eine erste Bestandsaufnahme und ein Sanierungsentwurf beauftragt, 2008 legte das Architekturbüro Frank.Milenz.Rabenseifner aus Greifswald einen Vorentwurf vor, der die nun geplanten Umsetzungen enthält.
Quelle: ots