Wer unter einer Blasenschwäche leidet, zieht sich oftmals von sportlichen Aktivitäten immer mehr zurück – aus Angst, es könnte buchstäblich etwas in die Hose gehen. Dabei kann Sport bei Blasenproblemen und Inkontinenz sogar gut tun. Denn Bewegung trainiert die Muskeln, und der Beckenboden – der wesentlich für den Halt der Blase und den Verschluss der Harnröhre zuständig ist – besteht aus Muskeln. Wichtig ist aber die richtige Sportart: Während manche Bewegungen die Beckenbodenmuskulatur stärken, können andere sie belasten und das Problem verschlimmern. Unterstützend können sogenannte Anticholinergika wie zum Beispiel in „Vesikur“ eingesetzt werden, die die Blasenmuskulatur entspannen und die Vorlaufzeit verlängern. Dieses kann vom Facharzt, wie dem Urologen oder Gynäkologen verschrieben werden.
Radfahren statt Tennis
Ungünstig sind den Gesundheitsexperten des Verbraucherportals Ratgeberzentrale.de zufolge Sportarten, die mit Sprüngen, abrupten Stopps und Aufprallbewegungen verbunden sind – also etwa Fitnesskurse mit vielen Hüpfübungen, Ballsport wie Tennis und Badminton sowie Joggen. Empfehlenswert ist dagegen Ausdauertraining mit weichen Bewegungen wie Wandern, Walking, Skaten und Skilanglauf. Sehr gut geeignet ist auch Radfahren, das Studien zufolge schon bei geringer Intensität die Beckenbodenmuskulatur trainiert. Um den Einstieg leicht zu machen und sich ohne Angst vor einem Malheur zu bewegen, können Einlagen oder spezielle Badewäsche Sicherheit geben. Bei einer überaktiven Blase mit plötzlichem starken „Müssen“ kann auch eine medikamentöse Behandlung ratsam sein.
Unter www.blase-ok.de gibt es Informationen und nützliche Tipps für Betroffene.
Täglich Beckenbodengymnastik
Ein Beckenbodentraining mit ganz gezielten Übungen kann zudem vom Arzt verschrieben werden. Und auch zu Hause lässt sich täglich etwas tun, etwa mit folgender Übung: Aufrecht mit leicht gespreizten Beinen auf einen Stuhl setzen, das rechte Knie mit den Händen umfassen und an den Körper ziehen. Einige Sekunden halten, dann plötzlich loslassen und beide Arme recken. Das Ganze fünf bis zehn Mal wiederholen.