Bewegung hilft, den Blutzucker und Herz-Kreislauf-Risiken zu kontrollieren
Zucker bringt das Herz in Not
Diabetiker müssen nicht nur ihren Blutzuckerspiegel im Auge behalten, sondern auch an ihr Herz denken. Nach aktuellen Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem Herzinfarkt, die häufigste Todesursache bei Menschen mit Typ-2-Diabetes. Etwa die Hälfte aller Betroffenen leidet an Herzschwäche, doch diese werde häufig erst spät erkannt. Damit es nicht zu folgenschweren Gesundheitsproblemen kommt, sollten Diabetiker ihrer Erkrankung frühzeitig mit einer „beweglichen“ Lebensweise begegnen.
Tipps für die Gesundheit
Bewegung hilft den Betroffenen abzuspecken, Insulin besser zu verwerten und die Blutzuckerwerte zu senken. Zudem kann körperliche Aktivität zu einer Senkung des Blutdrucks und der Cholesterinwerte beitragen. Schon kleine Bewegungseinheiten im Alltag, etwa 30 Minuten pro Tag, können positive Effekte haben. Nach den Empfehlungen von Experten sollten Diabetiker nach Möglichkeit die Treppe statt den Aufzug nehmen, regelmäßig spazieren gehen und häufiger mit dem Fahrrad fahren. Schwimmen, Tanzen und Wandern sind ebenso ratsam, wie bei Hausputz und Gartenarbeit in Bewegung zu bleiben. Als tägliches „15-Minuten-Fitness-Programm“ sind leichte Übungen mit dem Theraband ideal. Unter www.diabetes-behandeln.de gibt es Anleitungen, Infos, Rezepte und Hinweise zu einer Telefonfragestunde.
Keine Chance für Unterzucker
Lassen sich die Blutzuckerwerte durch Bewegung und eine angepasste Ernährung nicht ausreichend kontrollieren, wird eine medikamentöse Behandlung notwendig. Dabei können bestimmte Therapien von Vorteil sein, wenn Metformin unzureichend oder ungeeignet ist. „Die sogenannten DPP-4-Hemmer oder auch Inkretinverstärker, wie beispielsweise Sitagliptin, regulieren die Insulinausschüttung abhängig vom jeweiligen Blutzuckerspiegel“, erläutert Prof. Dr. Stephan Jacob. Nur wenn dieser durch Nahrungsaufnahme steige, werde Insulin freigesetzt, so der niedergelassene Diabetologe aus Villingen-Schwenningen. Damit lasse sich das Risiko für medikamentenbedingte Unterzuckerungen deutlich verringern.