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Angst vor einer Covid-19 Ansteckungen – Patienten vernachlässigen Gesundheit

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Während des ersten Lockdowns im März verzichteten zahlreiche Patienten in Deutschland darauf, zum Arzt zu gehen. Wie die Terminbuchungszahlen des E-Health-Unternehmens Doctolib zeigen, gingen die Besuche bei Kinderärzten, Gynäkologen oder Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten um durchschnittlich 50 Prozent zurück. In der von Doctolib initiierten Kampagne #DenkAnDich“ rufen Ärzte Patienten nun dazu auf, trotz der Pandemie die eigene medizinische Versorgung nicht zu vernachlässigen. Die Praxen seien ausreichend vorbereitet und hätten aus der ersten Coronawelle gelernt.

Viele Menschen scheuen sich derzeit davor, zum Arzt zu gehen – aus Angst, sich im vollen Wartezimmer mit Covid-19 anzustecken. Mediziner sind alarmiert: „Wir erfahren immer wieder von Menschen, die ein schweres Krankheitsbild hatten und eine schnelle Behandlung gebraucht hätten – die aber unversorgt geblieben sind. Einfach weil sie sich nicht in die Praxis getraut haben“, berichtet der Münchner Allgemeinarzt Dr. Christoph Merz. Der Tenor von ihm und anderen Ärzten: Gerade jetzt müsse die Gesundheit an erster Stelle stehen. Doch wenn notwendige Untersuchungen aufgeschoben werden, bestünde die Gefahr, dass sich eine Krankheit zunehmend verschlimmere oder erst später erkannt werde. „Es ist immer besser, in eine Praxis zu gehen und dort das sehr geringe Infektionsrisiko in Kauf zu nehmen als Zuhause einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auszusitzen“, warnt Dr. Merz.

Gesundheit muss oberste Priorität haben

Ärzte wie der Starnberger HNO-Spezialist Dr. Bernhard Junge-Hülsing geben zu bedenken, dass derzeit nicht abzuschätzen sei, wie lange die Pandemie noch andauern wird. In dieser Situation Vorsorgetermine und Behandlungen immer weiter nach hinten zu verschieben, führe zu nichts – schlimmstenfalls wird gar nicht behandelt. Sein Rat: „Wer länger krank ist oder akute Symptome zeigt, sollte sich auf jeden Fall untersuchen lassen.“ Die Ärzte der Kampagne #DenkAnDich plädieren dringend dafür, auch Vorsorgetermine, zum Beispiel beim Frauen- oder Kinderarzt, wahrzunehmen.

Ärzte verfolgen strenge Hygiene-Maßnahmen

Die Mediziner kennen die Ängste vieler Menschen, sich in einer Praxis mit Covid-19 zu infizieren. Ihre Empfehlung: Sie sollten die Angst vor einer Ansteckung immer in Relation zum aktuellen Gesundheitsproblem stellen. Viele Arztpraxen haben nach der ersten Corona-Welle nachgerüstet und verfolgen sehr strikte Hygiene-Konzepte. Die Gefahr, sich in einer Praxis mit Covid-19 anzustecken, sei daher äußerst gering. „Mein Wunsch und meine Bitte ist, dass die Patientinnen und Patienten ihren Ärzten, aber auch sich selbst vertrauen“, sagt Dr. Junge-Hülsing.

Ärztliche Behandlung auch auf Distanz möglich

Neben klaren Abstandsregeln, einer Maskenpflicht und regelmäßigen Desinfektionen haben viele Ärzte ihre Praxen neu organisiert und die Termine in den Wartezimmern entzerrt. Das Ziel: Es sollen möglichst wenig Patienten gleichzeitig aufeinandertreffen. Dabei hilft ihnen unter anderem die Software von Doctolib, mit der Patienten online einen Termin beim Arzt vereinbaren können. Viele Praxen greifen derzeit vermehrt auf die Videosprechstunden zurück: Auf Distanz können sie Patienten so krankschreiben, neue Rezepte ausstellen oder auch Testergebnisse besprechen. Dr. Christoph Merz hat bereits gute Erfahrungen damit gemacht: „Ein persönlicher Kontakt ist in vielen Fällen nicht zwingend notwendig. Wenn Patienten beispielsweise an einem Magen-Darm-Infekt leiden und ihr Haus ohnehin nicht verlassen können, ist die ärztliche Beratung per Videosprechstunde eine gute Alternative.“ Auch die Berliner Kinderärztin Heike Warda sieht klare Vorteile: „Videosprechstunden sind besonders interessant für Familien, bei denen die Kinder seelische oder schulische Probleme haben. Die Ängste, die die Kleinen oft in einer Arztpraxis verspüren, entfallen.“ Über die Videosprechstunde können die Mediziner auch klären, ob sich der Patient anschließend persönlich beim behandelnden Arzt vorstellen soll. Eine optimale Gesundheitsversorgung ist so gewährleistet – trotz Pandemie.

Quelle: Doctolib GmbH

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