Fast jede Frau hat sich schon mal damit geplagt, Männer trifft es deutlich seltener. Insgesamt erkranken in Deutschland jährlich mehr als 20 Millionen Menschen an einer Blasenentzündung. Die typischen Anzeichen sind ständiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen und nicht selten ungewollter Harnverlust. Um die quälenden Beschwerden schnell zu lindern, werden häufig Antibiotika eingesetzt – trotz vieler Nebenwirkungen und der stark zunehmenden Resistenzen.
Leitlinien empfehlen pflanzliche Präparate
Dabei ist diese medikamentöse Maßnahme oft gar nicht notwendig, denn aktuelle Studien etwa der Universitätsmedizin Göttingen zeigen, dass rund zwei Drittel der Harnwegsinfekte auch ohne chemische Präparate heilen können. Auch die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) von 2015 empfehlen pflanzliche Mittel zur Linderung der Symptome. Eine verträgliche Alternative zum Antibiotikum ist die Kombination aus Cranberry- und Kürbiskern-Extrakt sowie Vitamin B2 – beispielsweise im bewährten „Cystorenal Cranberry plus“, rezeptfrei in der Apotheke. Jüngste Forschungsergebnisse untermauern den Effekt der roten Beere, die viele wertvolle Pflanzenstoffe enthält. Zu den bekanntesten gehören die Proanthocyanidine (PACs), die ihre entzündungshemmende, antioxidative Wirkung schon im Darm entfalten. Dadurch stärken sie den gesamten Körper inklusive der Blase auf natürliche Weise.
Cranberrys hemmen Bakterien
Doch die kleinen Früchtchen können noch mehr. „Blasenentzündungen werden in erster Linie durch E.coli-Bakterien aus dem eigenen Darm verursacht, die per Schmierinfektionen übertragen werden“, erklärt Apothekerin Jutta Doebel aus Erftstadt. Man gehe davon aus, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe der Cranberry das Eindringen der schädlichen Bakterien in die Blasenschleimhaut verhindere, so die Expertin. Erste vielversprechende Zwischenergebnisse einer Studie an der Universität Münster zeigen, dass nach einer Woche mehr als die Hälfte der Bakterien verschwunden sind.
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