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Der Experte klärt auf: Zahn um Zahn – Wahrheit oder Mythos?

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akz-o Wer möchte nicht gesunde und schöne Zähne haben? Schließlich haben sie einen starken Einfluss auf unsere Lebensqualität und das Erscheinungsbild. Um das Thema Zahnpflege und -ersatz ranken sich allerdings einige Mythen. Unser Experte Prof. (CAI) Dr. Roland Hille, Zahnarzt und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI), klärt auf.

Foto: Alliance/fotolia.com/DGZI/spp-o
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1. Nach dem Essen sofort die Zähne putzen. Besser nicht. Denn in vielen Speisen wie zum Beispiel Obst oder Wein stecken Säuren, die den Zahnschmelz für kurze Zeit aufweichen. Greifen wir direkt nach der Mahlzeit zur Bürste, kann der Zahnschmelz beim Putzen Schaden nehmen. Besser: Nach dem Essen eine halbe Stunde warten.

2. Bei Milchzähnen ist gründliche Pflege nicht so wichtig. Die fallen ja sowieso aus, sagen manche Eltern. Doch unzureichende Zahnpflege bei Kleinkindern kann ernste Folgen haben. Denn die Milchzähne dienen den nachrückenden Zähnen als Platzhalter im Gebiss. Fallen sie zum Beispiel aufgrund von Karies zu früh aus, können sich die zweiten Zähne verschieben. Dann ist häufig eine kieferorthopädische Korrektur nötig.

3. Die elektrische Bürste reinigt besser als die Handbürste. Elektrische Zahnbürsten haben einen rotierenden Aufsatz, der uns einen Teil der Putzarbeit abnimmt. So können sie insbesondere Älteren und Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten dabei helfen, jeden einzelnen Zahn gründlich zu reinigen. Allerdings: Mit der richtigen Technik lässt sich auch mit der klassischen, manuellen Bürste ein optimales Putzergebnis erzielen. Die Zahnzwischenräume werden mit Zahnseide sauber.

Extra-Pflege für die Implantate
4. Implantate muss man nicht so gründlich reinigen. Doch! Zwar ist es richtig, dass die Implantate selbst keine Karies bekommen können. Doch insbesondere der Übergang zwischen Implantat und Zahnfleisch muss frei von bakteriellen Belägen sein. Denn sonst kann es zu Entzündungen kommen, die die Haltbarkeit der Implantate beeinträchtigen können.
5. Jenseits der 70 bin ich zu alt für Implantate. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Ob das Einsetzen eines Implantats Sinn macht oder nicht, hängt allein vom gesundheitlichen Zustand des Patienten ab. Stimmen die Voraussetzungen, spricht auch im Alter von 90 Jahren nichts gegen Implantate. Weitere Infos finden Sie auf www.dgzi.de.
6. Implantate müssen irgendwann ersetzt werden. Nicht unbedingt. Die statistische Haltbarkeit moderner Implantate liegt heute bei weit über 15 Jahren. Im Idealfall halten sie ein Leben lang. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt – und eine gewissenhafte Mundhygiene.

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