Entspannt verreisen mit Diabetes – Tipps zum Packen und Verhalten
Diabetiker können heute wesentlich entspannter leben, als noch vor 30 Jahren. Moderne Medikamente und Erkenntnisse aus der Forschung erleichtern es Betroffenen unbeschwert mit ihrer Blutzuckerkrankheit umzugehen. Auf Reisen sollten allerdings einige Faktoren beachtet werden, damit der Urlaub rundum genossen werden kann.
Sinnvoll packen
Um zu gewährleisten, dass es am Reiseziel zu keinem Mangel an Medikamenten kommt, sollte ausreichend Vorrat mitgeführt werden. Besonders die Planung des Handgepäcks erfordert die volle Aufmerksamkeit. Die folgende Tabelle fasst das wichtige Zubehör zusammen:
Diabetiker-Handgepäck | Hinweise |
Messgerät / Insulinpumpe | Ersatzbatterien einpacken |
Insulin | Immer möglichst kühl aufbewahren |
Spritzen | Ersatznadeln beilegen |
Teststreifen | Ausreichende Menge (lieber etwas mehr) einpacken. Da ein Urlaub für Diabetiker als „besondere Situation“ gilt, ist es in der Regel kein Problem, dass der behandelnde Arzt Teststreifen verschreibt. Aufgrund der Ausnahmesituation werden diese in der Regel von den Krankenkassen gezahlt. Ein Anruf bei der Kasse ist ratsam. |
Diabetikerausweis | Übersetzung in entsprechender Landessprache |
Ärztliche Bescheinigung | Auf der Internetpräsenz der Deutschen Diabetes Hilfe finden Sie einen Vordruck zur ärztlichen Bescheinigung zum Mitführen von Insulin und Spritzen. Dies ist insbesondere für Grenzkontrollen und Flugreisen wichtig. Für Insulinpumpen stellen Diabeteszentren Bescheinigungen aus. |
Kleine Snacks / Traubenzucker | Damit lässt sich der Blutzuckerspiegel kurzfristig beeinflussen. |
Nicht in der Liste vertreten, sind Blutzuckersenkende Medikamente. Doch auch sie sollten im Handgepäck verfügbar sein. Das Antidiabetikum Metformin beispielsweise ist verschreibungspflichtig und wird überwiegend beim Diabetes Typ-2 angewandt. „Das Medikament senkt mithilfe mehrerer Mechanismen den Blutzuckerspiegel und sorgt für eine bessere Verwertung von Zucker“, beschreibt das Informationsportal Diabetes Hilfe die Wirkungsweise des Diabetes-Medikaments. Im Detail wird die Kohlenhydrataufnahme im Blut verlangsamt, die Insulinresistenz des Körpers teilweise aufgehoben und die Glukose-Neubildung innerhalb der Leber verhindert. Aber auch für den Diabetes mellitus Typ 1 werden Medikamente angeboten. Darunter zum Beispiel Humaninsulin. Im Koffer sollten Vorräte für Insulin, Medikamente, Spritzen, Teststreifen und Traubenzucker verstaut werden, um während des Auslandsaufenthaltes gut versorgt zu sein. Darüber hinaus ist es ratsam alle Gerätschaften, die für die Behandlung entscheidend sind in doppelter Ausführung getrennt voneinander mitzuführen. Sollte ein Gepäckstück abhandenkommen oder ein Gerät kaputtgehen, ist Ersatz parat.
Tipps zu Flug und Reise
Damit beim Fliegen alles griffbereit ist, muss das vollständige Diabetiker-Zubehör im Handgepäck aufbewahrt werden (siehe Tabelle). Mit Tee und Mineralwasser können sich Diabetiker auf dem Flug mit Flüssigkeit eindecken. Das Risiko einer Unterzuckerung ist meistens in der ersten Nacht nach dem Flug am höchsten. Deshalb sollte der Blutzucker zu diesem Zeitpunkt unter besonderer Beobachtung stehen.
Auf Reisen ist es vorteilhaft den Blutzucker sowie das Azeton über den Urin ca. alle Drei Stunden zu messen. Generell ist zu bedenken, dass ausgiebige Sonnenbäder sowie hohe Temperaturen die Wirkung von Insulin beschleunigen. Dies liegt daran, dass die Durchblutung erhöht ist. Diabetiker, die sich Insulin spritzen, müssen diesen Faktor hinsichtlich des Abstands zwischen Spritzen und Essen beachten. Wird ausschließlich über Medikamente therapiert, gibt es hinsichtlich der klimatischen Bedingungen keine Änderungen. Reisen Diabetiker in subtropische bis tropische Regionen ist das Messgerät im Auge zu behalten. Denn bei hoher Luftfeuchtigkeit kommt es bei einigen älteren Systemen zu Abweichungen beziehungsweise Ausfällen. Experten raten den Blutzuckerspiegel während der Flug-Reise etwas erhöht zu halten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Langzeit- oder einen Kurzstreckenflug handelt. Grundsätzlich sind eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und regelmäßig Bewegung im Urlaub elementar, um den Organismus zu unterstützen.
Reisen nach Asien oder in die USA
Aufgrund der verschiedenen Zeitzonen und der damit einhergehenden Schwankungen des Insulinbedarfs, müssen Diabetiker dies bei Reisen nach Asien oder in die USA in die Planung einbeziehen. Während sich der Bedarf an Insulin bei Reisen durch die USA erhöht, weil die Tage länger werden, ist es in Asien umgekehrt. Ein Gespräch beim Diabetologen bringt Klarheit.
Weiterführende Tipps zur Diabetiker-Ernährung und einer sinnvollen Lebensweise bei Typ 2 sind unter den verlinkten Artikeln aufgeführt.