Erste Anzeichen sofort erkennen: Richtig reagieren bei einem Schlaganfall
(akz-o) Ob Mann oder Frau, Kind oder Senior: Ein Schlaganfall kann Menschen jeden Alters treffen. Pro Jahr erleiden knapp 270.000 Deutsche einen Hirnschlag, so die Angabe der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. Im Ernstfall zählt jede Minute. Je früher die richtige Therapie eingeleitet werden kann, desto höher sind die Chancen, bleibende Schäden zu vermeiden. Wie Sie die Anzeichen richtig erkennen und was im Notfall zu tun ist, erklärt Elena Hartmann, Beraterin bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Experten unterscheiden verschiedene Arten des Schlaganfalls. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Hirninfarkt, bei dem ein verstopftes Blutgefäß die Durchblutung des Gehirns behindert. „Ausgelöst wird die Verstopfung zum Beispiel durch ein Blutgerinnsel oder ein verkalktes Gefäß.“ Die Hirnblutung tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt.
Welche Anzeichen gibt es?
20 Prozent der Schlaganfall-Betroffenen versterben innerhalb der ersten vier Wochen. Rund die Hälfte der Überlebenden leidet dauerhaft unter körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Daher ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen schnell zu reagieren. Zu diesen gehören zum Beispiel eine Lähmung, ein Gefühl der Taubheit im Gesicht, Armen oder Beinen, sowie Störungen beim Sprechen und Sehen. „Auch ein Gefühl der Schwäche, Probleme mit dem Gleichgewicht und starke Kopfschmerzen sind möglich.“
Mit dem FAST-Test können auch Laien erkennen, ob sie selbst oder eine andere Person soeben einen Schlaganfall erlitten haben. FAST steht für die Stichwörter Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit). „Lassen Sie die Person lächeln, dann die Arme nach vorne strecken und einen einfachen Satz nachsprechen. Verzieht sie dabei das Gesicht einseitig, macht nur ein Arm die Bewegung mit oder hat die Person Probleme, den Satz korrekt und deutlich verständlich wieder zu geben, so ist dies ein Hinweis auf einen Schlaganfall.“
Schnell den Notarzt rufen!
In diesem Fall: Sofort den Notarzt unter der Nummer 112 anrufen. Die Ärzte im Krankenhaus klären die Ursache des Schlaganfalls, stoppen die Blutung oder stellen die Durchblutung im Gehirn wieder her. In vielen Kliniken gibt es mittlerweile sogenannte Stroke Units, spezielle Abteilung für Schlaganfall-Patienten. Nach dem Klinikaufenthalt folgen meist intensive Nachbehandlungen und Reha-Maßnahmen.
Hier gibt’s Hilfe
Sie haben Fragen zu Therapie, Nachsorge und Vorbeugung eines Schlaganfalls? Die UPD berät Sie kostenlos, neutral und unabhängig unter der Tel. 0800/01 17 72 2, Mo-Fr 8- 22 Uhr, Sa 8-18 Uhr (gebührenfrei).
Weitere Infos zum Beratungsangebot der UPD unter www.patientenberatung.de.