Deutschlands Großkonzerne investieren bereits fleißig in die Gesundheitsprävention ihrer Mitarbeiter. Oftmals greifen sie dabei auf aufwändige nordamerikanische oder japanische Vorbilder zurück. Doch was ist mit dem deutschen Mittelstand? Dort sind derartige Entwicklungen noch nicht so zu spüren. Doch es gibt Ausnahmen, wie beispielsweise den Rosenheimer Software-Hersteller AGENDA, der mit Sport, kostenlosen Getränken und täglich frischem Obst in die Mitarbeitergesundheit investiert.
„Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper:“ Das wussten schon die alten Römer. Was oft vergessen wird: Für beides muss man etwas tun. Gerade im Berufsleben stehen viele unter dem Druck, Leistungen immer besser, preisgünstiger und schneller erbringen zu müssen. Psychische und körperliche Probleme sind oft die Folge. Dabei wird die Gesundheit der Mitarbeiter in Zeiten engerer Märkte und knapperer Ressourcen zu einer zentralen Voraussetzung für jeden Betrieb. Viele deutsche Großkonzerne haben dies bereits erkannt und bieten zahlreiche Präventionsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter an. Immer öfter lösen sie den finanziellen Aspekt durch Kooperationen mit Krankenkassen und erheben zusätzlich kleinere Mitgliedsbeiträge für sportliche Aktivitäten.
Doch was ist mit dem Mittelstand? Dort sind derartige Entwicklungen derzeit noch weniger zu spüren. Oftmals vielleicht, weil die Arbeit im Mittelstand als weit weniger aufreibend angesehen wird. Meist passen aufwändige Präventionsmaßnahmen aber einfach nicht ins Budget. Und doch: Es gibt auch hier Firmen, die mit gutem Beispiel vorangehen und die angebotenen Maßnahmen sogar oft komplett aus eigener Tasche bezahlen.
Eine davon ist der Rosenheimer Software-Hersteller AGENDA. „Großen Wert legen wir natürlich auf eine optimale Büro- und IT-Ausstattung“, erklärt Manfred Kappel, geschäftsführender Gesellschafter. Groß-Bildschirme im Dual-Monitor-Betrieb, ergonomisch verstellbare Bürostühle oder luftbefeuchtende Zimmerbrunnen gehören daher für jeden einzelnen Mitarbeiter zum Standard. Darüber hinaus bietet das inhabergeführte Familienunternehmen kostenfreie Getränke oder ein täglich frisches, reichhaltiges Obst-Büffett.
Neben zahlreichen Hobby-Sportgruppen, an denen AGENDA sich finanziell beteiligt, sponsert das Unternehmen einmal wöchentlich sogar eine Physiotherapeutin für das gemeinsame Fitnesstraining. Die Gymnastik dient in erster Linie der Stärkung von Rücken- und Bauchmuskulatur und soll gesundheitlichen Problemen vorbeugen. „Der Firmensport ist wirklich super“, freut sich Software-Entwickler Georg Gruber. „In der Gruppe wird man einfach besser motiviert.“ Auch Produktmanagerin Carola Heigl ist begeistert. „Da die Fitness direkt in der Firma stattfindet, ist es richtig einfach, etwas für seine Gesundheit zu tun. So muss ich nach der Arbeit nicht extra ins Fitness-Studio gehen und dafür auch noch viel Geld bezahlen.“ Das positive Feedback zeigt es bereits: Das Firmen-Engagement in puncto Mitarbeitergesundheit kommt an. Deshalb will AGENDA seine Angebote in Zukunft noch weiter ausbauen und setzt dabei vor allem auf die Ideen der eigenen Mitarbeiter. „Wir sind immer offen für neue Vorschläge und haben eigens einen Ideensammler eingerichtet, in dem die Mitarbeiter ihre Wünsche äußern und gegenseitig bewerten können“, verrät der Firmenchef.