Bei den immer kälter werdenden Tagen bleibt auch die laufende Nase, Husten und Fieber nicht lange fern. Doch während eine normale Erkältung noch harmlos ist, kann eine Grippe für manche Personen fatale Auswirkungen haben. Dem Robert Koch-Institut zufolge sterben pro Jahr zwischen 8.000 und 11.000 Menschen an Grippesymptomen. Noch beunruhigender ist, dass diesen Winter ein besonders heftiger Verlauf der Grippesaison prophezeit wird. Dabei gibt es eine Impfung, die der Grippe von Beginn an vorbeugen kann.
Gehören Sie zu einer Risikogruppe für Grippe?
Besonders anfällig für eine Grippeerkrankung sind bestimmte Risikogruppen, wie Menschen, die an öffentlichen Orten mit viel Publikumsverkehr arbeiten, medizinisches Personal oder chronisch kranke Personen, die an Diabetes, Herzproblemen oder Asthma leiden. Auch die Altersklasse ab 60 Jahren gehört zu einer Risikogruppe für Grippe, da das Immunsystem im Alter weniger leistungsstark ist. Alle Personen, die zu einer dieser Gruppen zählen, sollten sich von Ihrem Arzt zu einer Grippeimpfung beraten lassen. Besonders aufpassen sollten im Winter auch schwangere Frauen, denn eine Grippeinfektion kann sich bei ihnen besonders negativ auswirken.
Warum eine Grippeimpfung?
Die Influenza-Viren verändern sich immer wieder, daher wird der Wirkstoff in der Grippeimpfung normalerweise in jedem Jahr leicht verändert. Die Impfung für dieses Winter soll allerdings den gleichen Wirkstoff enthalten, wie im letzten Winter. Trotzdem wird von Medizinern zu einer Auffrischung geraten. Die beste Zeit für eine Grippeimpfung ist im Oktober und November. Danach ist es häufig schon zu spät.
Trotzdem gibt es auch Gegner der Grippeimpfung. Selbst das Robert Koch-Institut musste sich bei einer medizinischen Erhebung eingestehen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung an Grippe zwischen ungeimpften und geimpften Personen in einem Seniorenheim ungefähr gleich hoch war. Hier werden Stimmen laut, die die Grippeimpfung als eine Goldgrube für die Pharmaindustrie anprangern, die aber selbst wenig Wirkung hat.
Die Deutschen sind Impfmuffel
Wahrscheinlich liegt es auch an diesen Stimmen, dass die Impfrate in Deutschland vergleichend gering ist. Nur etwa 40 bis 45 Prozent lassen sich jährlich gegen Grippe impfen. Die von der Weltgesundheitsorganisation angestrebte Zahl liegt bei 75 Prozent. Mediziner schieben die niedrigen Impfraten auf die Aufklärung und Erziehung in Deutschland. Hier müsse angesetzt werden, um die Grippewellen eindämmen zu können.
Grippe kann für schwangere Frauen sogar tödlich enden
Eine neue Studie hat jetzt ergeben, dass schwangere Frauen deutlich heftiger auf Grippe-Erreger reagieren als nicht schwangere Frauen. Beim Kontakt mit den Erregern kann es dazu kommen, dass die natürlichen NK- und T-Zellen verstärkt Chemokine und Zykotine produzieren. Das verstärkt wiederum die Entzündungsreaktion im Körper einer schwangeren Frau. Besonders auf die Lunge kann dies sehr negative Auswirkungen haben und zu einer Lungenentzündung führen. Wird eine Lungenentzündung dann hyperentzündlich, kann sie für Schwangere im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Forscher konzentrieren sich jetzt bei der Behandlung von Schwangeren eher auf die Regulierung der extremen Immunantwort auf die Grippe-Erreger.
Jedes zweite Jahr kommt eine heftige Grippesaison
Da die Grippewelle im vergangenen Winter sehr schwach ausgefallen ist, wird für diesen Winter ein heftiger Verlauf der Grippesaison erwartet, so ein Gesundheitsexperte der Online Klinik meds4all. Die Erfahrung habe in den letzten Jahren gezeigt, dass auf eine schwache Saison meistens eine starke folge. Während Ärzte im letzten Winter nur 780.000 Mal aufgrund einer Grippeerkrankung aufgesucht wurden, würden für dieses Jahr um die sieben Millionen Arztbesuche erwartet, so der Gesundheitsexperte weiter.
Was machen viele bei einer Grippe falsch
Sollte es zu einer Erkrankung an Grippe kommen, ist es wichtig einen Arzt aufzusuchen, abgesehen davon aber zu ruhen. Viele begehen den Fehler und gehen zu früh wieder auf die Arbeit oder setzen sich anderer Belastung aus. So werden Komplikationen, wie eine Lungenentzündung oder ein entzündeter Herzmuskel erst verursacht.
Wie unterscheidet man eine Grippe von einer Erkältung?
An einem grippalen Infekt oder einer herkömmlichen Erkältung kommen die meisten Menschen im Winter nicht vorbei. Woran erkennt man aber ob es sich um eine harmlose Erkältung oder eine ernstzunehmende Grippe handelt? Grippe wird grundsätzlich nur von Influenzviren ausgelöst, während eine Erkältung von vielen unterschiedlichen Virensorten stammen kann.
Der Hauptunterschied ist der Einsatz der Erkrankung. Eine Erkältung kündigt sich oft schleichend durch eine laufende Nase oder einen kratzenden Hals an. Eine Grippe hingegen überrumpelt die betroffene Person mit ihren Symptomen. Von einem Tag auf den Anderen kommt es zu starken Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. Die Grippe zwingt die betroffene Person zur strengen Bettruhe, bis die Symptome nach und nach abnehmen. Das kann allerdings eine gute Woche dauern.