Mit der nach kalten Wintermonaten oft herbeigesehnten Zeit des Frühlings beginnt für viele Menschen eine wahre Leidenszeit: Schon im Januar bewirken die ersten Haselnuss- bzw. Erlenpollen bei entsprechender Allergieneigung Niesanfälle, juckende und verschwollene Augen bis hin zu Atembeschwerden im Sinne eines Asthma bronchiale. Mit der anschließenden Gräser- und Getreideblüte dauert die Pollenflugsaison dann oft bis in den Herbst.
Diese Fehlregulation des Immunsystems, das zunehmend „harmlose“ Stoffe, wie Blütenpollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel angreift, betrifft immer mehr Menschen, wobei neben vielen anderen Hypothesen auch die vermehrte Umweltverschmutzung als Ursache diskutiert wird. Die moderne Schulmedizin bekämpft die lästigen und z.T. auch gefährlichen Beschwerden symptomatisch mit sog. Antihistaminika in Tablettenform (machen gelegentlich müde) oder auch lokal mit Augentropfen, Nasen- oder Bronchialsprays (oft cortisonhaltig). Eine spezifische Therapieform ist die Hyposensibilisierung: Durch Injektion der für den einzelnen Patienten passenden Allergene in langsam steigender Dosierung soll sich das Immunsystem an diese Reize gewöhnen und dann nicht mehr überschießend auf erneuten Kontakt reagieren. Diese Methode erstreckt sich meistens auf mehrere Wochen in drei aufeinanderfolgenden Jahren und beinhaltet das Risiko einer schweren allergischen Reaktion, was nach Injektion eine mindestens halbstündige Überwachung durch den Arzt nötig macht.
Eine alternative Therapieform der Heuschnupfens ist die sog. „unspezifische Desensibilisierung“, die von Ärzten einer Privatklinik im Schwarzwald entwickelt und deren Wirksamkeit in einer 3-jährigen Studie auch nachgewiesen wurde: Dabei wird ein Komplex-Homöopathicum (bestehend aus vier Komponenten) – möglichst schon vor Beginn der Saison- unter die Haut gespritzt ( 2-3x / Woche), was das Immunsystem auf schonende Weise moduliert und harmonisiert. Kinder können den Inhalt der Ampulle auch trinken, später wird das Komplexmittel bis zum Ende der Saison in Tropfenform eingenommen.
Eine deutliche Zunahme des Therapieerfolgs lässt sich durch die Kombination dieser Methode mit der Akupunktur erreichen: bei der sog. „Homöopunktur“ wird das Komplexmittel gezielt an allergie-typische Akupunkturpunkte gespritzt.
Sollten während der Heuschnupfenzeit trotzdem noch Symptome auftreten, lassen sich diese mit Hilfe der klassisch chinesischen Körperakupunktur oder der – von einem französischem Arzt entwickelte – Ohrakupunktur mit Dauernadeln wirksam bekämpfen. Für Kinder (und auch „nadelscheue“ Erwachsene) bietet sich die völlig schmerzfreie Behandlung mittels Laser an.
Die oben erwähnte Homöopunktur, die auf faszinierende Weise die traditionelle westliche (Homöopathie) mit der östlichen (Akupunktur) Medizin verknüpft, lässt sich übrigens auch bei vielen anderen Erkrankungen, insbesondere bei Schmerzen des Bewgungsapparates, Schlafstörungen oder allgemeinen Erschöpfungszuständen anwenden.