Meist haben Erkältungen und Grippeviren im Sommer Pause. Doch sobald die Herbstzeit beginnt, fängt auch wieder die Erkältungs- und Grippezeit an. Und das jedes Jahr. Schuld daran, dass wir krank werden, sind Bakterien, Viren und Co., aber nur bedingt. Schuld daran ist ein schwaches Immunsystem, aus welchen Gründen auch immer.
Aus Sicht der Schulmedizin gibt es für viele nur eine sinnvolle Maßnahme – Das Impfen! Doch auch Sie können etwas für Ihr Immunsystem tun. Natürlich gibt es eine Vielzahl an Nahrungsergänzungsmitteln in Pillen und Pulverform, die uns ein starkes Immunsystem versprechen, wenn wir diese nehmen. Doch ist das wirklich so? Vor allem ist es der einfachste und unkomplizierteste Weg, allerdings nicht immer der günstigste. Doch was kann man sonst noch tun, um die Abwehrkräfte zu stärken?
1.Stress vermeiden
Stress vermindert die Abwehrkräfte. Ein gesundes Immunsystem hat nicht immer nur etwas mit gesundem Essen und Vitaminen zu tun. Stress, egal in welcher Form, schwächt das Immunsystem. Das kann krankheitsbedingt sein, Stress am Arbeitsplatz, sowohl mit den Kollegen als auch mit dem Chef oder Überforderung mit dem Arbeitspensum. Viele werden sich hier wiedererkennen und nun mit Bestimmtheit sagen, dass sich der Stress auf der Arbeit nun mal nicht ändern lässt. Es ist auch immer leichter, als Nicht-Betroffener zu sagen: “Doch, man kann den Stress mindern”, bzw. man sollte den Stress mindern und nach Lösungen suchen. Einige wiederum haben keinen Stress mit der Arbeit, aber vielleicht im privaten Umfeld. Wiederum andere behaupten überhaupt keinen Stress zu haben. Das ist zwar kaum vorstellbar, denn es gibt kaum jemanden, der im Arbeitsleben steht und versucht, Familie, Freunde und Beruf unter einen Hut zu bekommen und keinen Stress hat. Hören Sie mal in sich hinein. Die Anforderungen in der heutigen Zeit machen ein stressfreies Leben kaum möglich. Da heißt es Stress abbauen. Sport eignet sich zum Stressabbau hervorragend. Versuchen Sie es. Sie müssen ja nicht gleich einen Marathon laufen. Auch wenn Sie keinen Stress haben, sollten Sie sich körperlich betätigen. Suchen Sie sich Hilfe in einem Fitnessstudio, wenn Sie ggf. körperlich eingeschränkt sind und für sich keine Möglichkeit finden, wie Sie sportlich aktiv werden können. Sie sind ein Sportmuffel? Suchen Sie sich eine Sportart, bei der auch Sie langfristig Spaß haben. Sonst wird aus jedem Workout wieder negativer Stress. Das soll ja vermieden werden. Jeder Anfang beginnt mit dem ersten Schritt.
2. Bewegungsmangel
Bewegungsmangel erhöht das Risiko für Infekte. Aber was passiert mit dem Körper, wenn man sich regelmäßig sportlich betätigt? Wie soll Sport helfen, das Immunsystem zu stärken? Sport ist im groben Sinne vergleichbar mit einem Infekt. Wie reagiert der Körper auf einen Infekt? Richtig. Der Pulsschlag erhöht sich, es werden vermehrt weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) gebildet, die fremde oder kranke Körperzellen bekämpfen und abtransportieren. Das gleiche geschieht beim Sport. Die Lymphozyten finden zwar in diesem Falle keine oder wenige kranke Zellen vor. Die wenigen werden allerdings trotzdem vernichtet. So trainieren Sie mit jeder Fitnesseinheit die Körperabwehr. Also wird auf lange Sicht das Immunsystem gestärkt. Allerdings sollten Sie jedoch trotzdem nach jeder anstrengenden Sporteinheit aufpassen. Nach dem Sport sinkt die Zahl der Immunzellen im Körper wieder ab. Kurzzeitig wird das Immunsystem wieder geschwächt. Es wird von einem Open-Window-Effekt gesprochen. Allerdings baut sich das Immunsystem in der Regenerationsphase wieder auf. Zudem spricht man den Effekt eher den Profisportlern zu. Ein regelmäßiges moderates Training trainiert und stärkt das Immunsystem.
3. Ungesunde Ernährung
Wir alle lieben Fast Food. Fast Food macht unseren stressigen Alltag leichter. Ungesunde Fette, Zucker, Weißmehl etc. sind… lecker! Ja und Nein. Im Prinzip wissen wir das alle. Es macht auch keinen Sinn, sich den Hamburger, die Weißwurst, die Laugenbrezel und all die Leckereien zu verbieten. Und das sollten Sie auch nicht. Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und wenig Fast Food. Dazu gehören auch zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks, Energy Drinks, Alkohol und auch Säfte, Smoothies und Milch sind nicht geeignet, um den Wasserhaushalt des Körpers auf Stand zu halten. Wasser und ungesüßte Tees sind ideale Getränke. Doch niemand mag auf Dauer Wasser und Tee trinken. Für den Geschmack im Wasser eignen sich natürlich Zitronen, frische oder gefrorene Früchte, aber auch Sirupe. Allerdings sollten Sie mit dem Sirup sehr sparsam umgehen. Auf ein großes Glas Wasser sollten Sie weniger als einen Teelöffel Sirup nehmen. Frisches Obst und Gemüse sollten ebenfalls auf dem Speiseplan stehen, sowie Fisch und mageres Fleisch. Fleisch enthält Eiweiß, Zink, Selen, Vitamin B1, 6 und 12. Eiweiße sind wichtig für Muskeln, Organe und Blut. Und auch die Eiweiß-Enzyme benötigen wir für eine gute Immunabwehr. Vitamin A, C und D braucht der Körper ebenfalls für ein starkes Immunsystem. Diese sind nicht in Fast Food enthalten. Ein guter Vitamin C Lieferant sind nicht nur Zitrusfrüchte und Beeren, auch Paprika und grünes Gemüse wie Spinat, Grünkohl, Rosenkohl etc. sind gute Vitamin C Lieferanten. Vitamin A liefert Gemüse und Obstsorten wie Karotten, Süßkartoffeln und Kürbis. Aber auch Grünkohl, Spinat und Feldsalat sind Vitamin A Lieferanten. Genauso wie Mango, Honigmelone und Aprikosen. Vitamin D, das Sonnenvitamin, ist ein Multitalent und sollte nicht unterschätzt werden. Oftmals reichen die Mengen, die beispielsweise in Fisch, Eigelb und Speisepilzen enthalten sind, nicht aus, um den Tagesbedarf zu decken. Gerade in der Erkältungszeit (Herbst/Winter) ist es wichtig, auf den Vitamin D-Spiegel zu achten und diesen notfalls mit Nahrungsergänzungsmitteln aufzuwerten. Eisen ist ebenfalls wichtig für ein gutes Immunsystem. Wer auf Fleisch als Eisenlieferant verzichten möchte, kann auf Hülsenfrüchte wie Linsen oder Sojabohnen zurückgreifen. Diese Lebensmittel sind nicht nur gute Eisenlieferanten, sondern auch eine wichtige Eiweißquelle. Genauso wie Kichererbsen. Vitamin C steigert im Übrigen die Eisenaufnahme aus der Nahrung. Vermeiden Sie Übergewicht, denn Übergewicht und eine zu hoher Anteil an viszeralem Bauchfett schwächt ebenfalls das Immunsystem und führt nicht nur zur Infektanfälligkeit. Eine Orientierung erhalten Sie mit Hilfe der Ernährungspyramide. Übrigens hat eine Ernährungsumstellung nichts mit einer kurzfristigen Diät zu tun. Sie sollten Ihre Ernährung langfristig bzw. dauerhaft umstellen. Holen Sie sich ggf. Rat bei einem Ernährungsexperten.
4. Schlafmangel
Chronischer Schlafmangel beeinträchtigt das gesunde Gleichgewicht des Abwehrsystems und erhöht auf diese Weise das Risiko für verschiedene Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen wie z. B. Alzheimer und Parkinson. Im Übrigen hat auch das Essverhalten und das, was wir essen, Einfluss auf unseren Schlaf. Genauso wie Sport und Stress. Zu einem gesunden Schlaf gehört natürlich auch eine Wohlfühlatmosphäre und auch die richtige Matratze. Vor dem Schlafen gehen Schlafzimmer lüften, nicht rauchen und keinen Alkohol trinken. Wobei die letzteren zwei Tipps aus dem gesundheitlichen Aspekt natürlich sinnvoll sind, weil sie kreislaufanregend wirken können. Genauso wie Kaffee. Allerdings leidet man zwangsweise nicht an Schlafmangel, wenn man den Abend mit einem Gläschen Rotwein ausklingen lässt. Leiden Sie an chronischem Schlafmangel, können Ihnen diese Tipps zu einem gesunden Schlaf verhelfen. Und auch Medikamente wie zum Beispiel Antidepressiva, Schmerzmittel und Medikamente gegen zu hohen Blutdruck können einen negativen Einfluss auf den Schlaf haben.
5. Medikamente
Zu guter Letzt können auch Medikamente wie zum Beispiel Cortison sein, die Ihr Immunsystem schwächen. Ist der bakterielle Infekt allerdings schon im Körper, hilft nur noch Antibiotika oder Penicillin. Doch auch diese Medikamente schwächen das Immunsystem und andere Krankheiten, wie zum Beispiel eine Pilzerkrankung an den Schleimhäuten, können sich breit machen. Manchmal lässt sich ein Infekt nicht vermeiden, doch Sie können einiges tun, um Ihr Immunsystem zu stärken.
Zusammengefasst:
Vermeiden Sie Stress. Stress führt zu Schlafmangel. Die Kombination aus Stress und Schlafmangel sind schon zwei Faktoren für ein geschwächtes Immunsystem. Hinzu kommen Bewegungsmangel und ungesundes Essen. Eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Studie des digitalen Versicherungsmanagers CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt, dass immerhin jeder zehnte Bundesbürger wöchentlich Fast-Food isst (11 Prozent).*
Wie können Sie Ihr Immunsystem stärken?
- Bleiben Sie in Bewegung.
- Bauen Sie Stress ab.
- Ernähren Sie sich gesund.
- Rauchen Sie nicht und übertreiben Sie nicht mit dem Alkohol.
- Nehmen Sie an Gewicht ab.
Das alles sind schon wunderbar wirksame Maßnahmen, die Sie selbst in der Hand haben. Zudem gibt es eine Reihe wirksamer Maßnahmen die das Immunsystem auf natürliche Weise entlasten, mal abgesehen von den ganzen Nahrungsergänzungsmitteln.