Bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte und seborrhoischem Ekzem plagen die Betroffenen oft starke Schuppen und Krusten auf der Kopfhaut, die sich nur schwer entfernen lassen. Der Münchener Dermatologe Professor Dr. med. Dietrich Abeck erklärt Ursachen und Behandlungsoptionen.
– Warum treten bei verschiedensten Hautkrankheiten, die teils mit trockener und teils mit fettiger Haut einhergehen, oft die gleichen Kopfhautprobleme auf?
Ausprägung und Art der Schuppen sind bei den verschiedenen Krankheiten natürlich unterschiedlich. Aber allen gemeinsam ist, dass die verstärkte Schuppung durch eine Entzündungsreaktion der Kopfhaut ausgelöst wird. Eine Entzündung bedeutet immer einen verstärkten Reiz zur Zellerneuerung; die Haut produziert schneller neue Zellen, die sich dann schnell wieder ablösen.
– Ist es wichtig, Schuppen und Krusten zu entfernen?
Medizinisch sind die Veränderungen nicht gefährlich. Aber das Jucken und das ständige Gefühl, ungepflegt auszusehen, können Psyche und Wohlbefinden stark beeinträchtigen.
– Die Kopfhaut ist für lokale Behandlungen schwer zugänglich. Gibt es eine Lösung?
Zwei Faktoren stören die Behandlung: Zum einen sind die Haare im Weg, zum anderen lassen sich normale Cremes kaum wieder auswaschen. Hier ist die Darreichungsform in Form eines Oleogels eine echte Alternative. Das Oleogel „Dermabene Antischuppengel“ etwa verfügt über einen starken schuppenlösenden Effekt und lässt sich unter Verwendung von Wasser auswaschen. Bei Oleogelen wird die Haut nicht gereizt, sondern entspannt und gepflegt. Man kann sie 30 Minuten vor dem Haarewaschen auftragen oder bei stärkeren Schuppen über Nacht einwirken lassen.
– Ist das allein für die Behandlung ausreichend?
Nein, die Therapie muss außerdem die zugrundeliegende Entzündungsreaktion bekämpfen. Dafür gibt es kortisonhaltige Shampoos und Rezepturen, die jedoch ärztlich verordnet werden müssen.
– Gibt es Pflegefehler, die man unbedingt vermeiden sollte?
Auf keinen Fall sollte man bei entzündeter Haut Produkte verwenden, die Alkohol enthalten.