(akz-o) Der Gang ist langsam und unsicher, die Hand zittert unkontrollierbar. Parkinson-Patienten müssen im fortgeschrittenen Stadium mit starken körperlichen Einschränkungen leben. Eine maßgeschneiderte Therapie und Hilfsmittel unterstützen sie dabei, ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.
Zwischen 250.000 und 280.000 Menschen sind hierzulande von der Erkrankung des Nervensystems betroffen, so die Angaben der Deutschen Parkinson Gesellschaft. „Im Verlauf der Krankheit sterben Nervenzellen im Hirn ab, die für die Bildung von Dopamin zuständig sind. Die Gründe dafür sind noch nicht abschließend geklärt“, sagt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Den Botenstoff braucht das Gehirn, um Bewegungen zu steuern. Daher macht sich Parkinson durch motorische Beeinträchtigungen wie verlangsamte Bewegungen bemerkbar. Der Mangel an Dopamin bringt das Gleichgewicht aller Botenstoffe im Hirn durcheinander, sodass weitere Störungen auftreten – zum Beispiel Zittern und eine Steifheit der Muskeln. Sind die Muskeln des Stimmapparates betroffen, kommt es zu Sprechstörungen.
Den Mangel ausgleichen
Parkinson ist nicht heilbar. Der Verlauf der Krankheit kann jedoch mit der richtigen Behandlung verlangsamt werden. „Die wichtigste Säule ist die medikamentöse Therapie. Häufig kommt eine Kombination verschiedener Mittel zum Einsatz, die den Dopamin-Mangel im Hirn so gut es geht ausgleichen sollen.“ Ergänzt wird die Behandlung durch Physiotherapie (Krankengymnastik), Ergotherapie (Betätigungstherapie) und Logopädie (Sprechtraining). In den letzten Jahren wurden zudem vielversprechende Therapieverfahren entwickelt, bei denen elektronische Hirnstimulatoren in bestimmten Fällen der Erkrankung die Symptome verbessern.
Hilfsmittel können Patienten bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen. „Bei einer Gangstörung stehen Gehilfen wie Rollatoren zur Verfügung. Patienten mit eingeschränkter Feinmotorik können spezielles Essgeschirr sowie Anziehhilfen nutzen“, sagt Dr. Schenkel. Die Kosten für ausgewählte Hilfsmittel werden von den gesetzlichen Krankenkassen teilweise erstattet. Können Patienten ihren Alltag nicht mehr selbst bewältigen, stehen ihnen eventuell Leistungen aus der Pflegeversicherung zu – zum Beispiel Hilfe bei der Körperpflege oder im Haushalt.
Sie möchten wissen, welche Therapien es bei Parkinson gibt oder welche Hilfsmittel von Ihrer Krankenkasse übernommen werden? Eine neutrale telefonische Beratung gibt es bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) unter der gebührenfreien Rufnr. 0800 011 77 22. Montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr und samstags von 8 bis 18 Uhr.
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