Neue Option bei Leberkrebs
In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen an Leberkrebs (Leberzellkarzinom) sowohl bei Männern als auch bei Frauen verdoppelt. Laut Auskunft der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erkranken derzeit in Deutschland jährlich ca. 6.000 Menschen an dieser Krebsart. Die Zunahme wird mit einer steigenden Zahl von Leberzirrhosepatienten sowie der hohen Rate von Hepatitis C-Neuinfektionen in den 1960er, 70er und 80er Jahren in Verbindung gebracht.
Nach Informationen der DKG können in mehr als drei Viertel aller Fälle Leberzellkarzinome zum Zeitpunkt der Diagnose nicht mehr operativ entfernt werden. Auch minimal-invasive örtliche Verfahren mit Injektionen reichen oft nicht aus. Als neue Therapieoption besteht dann die Möglichkeit, die Tumorzellen zielgenau mit Protonenbestrahlung zu vernichten. „Bei der Abtötung der Krebszellen mit Protonen kann mit einer hohen Dosierung gearbeitet werden, da bei dieser modernen Bestrahlungsmethode im Gegensatz zu herkömmlichen Röntgenstrahlen das umliegende gesunde Gewebe weitaus geringer angegriffen wird“, erläutert PD Dr. Hans Rinecker vom Rinecker Proton Therapy Center (RPTC) in München.
Durch die im Vergleich zum Röntgen deutlich überlegene Ortsdosisverteilung bei der Protonenbestrahlung erhöhen sich die Heilungschancen. Die Krebszellen werden zuverlässiger bekämpft bei einer gleichzeitig mindestens dreifachen Strahlenreduktion im gesunden Gewebe. „Die Protonentherapie erfüllt im Gegensatz zu Röntgenmethoden alle neuen gesetzlichen Strahlenschutzanforderungen zur Patientensicherheit“, so Dr. Rinecker. Diese innovative Form der Krebsbehandlung wird bislang nur am RPTC in München angeboten, weitere Standorte in Deutschland sind in Planung. In Amerika wird die Protonenbestrahlung bereits seit rund 20 Jahren in vielen Kliniken erfolgreich im Kampf gegen Krebserkrankungen eingesetzt. Weitere Informationen sind unter www.rptc.de abrufbar.