Nun ist er also doch noch da, der Winter: Zumindest in dieser Woche herrscht fast in allen Regionen Deutschlands Dauerfrost. Wintersportbegeisterte und Kinder jubeln, Verkehrsteilnehmer dagegen brauchen eine extra Portion Geduld – alles eine Frage der Perspektive. Unstrittig dagegen ist, dass die strenge Kälte den menschlichen Körper vor einige Herausforderungen stellt.
Niedrige Temperaturen belasten zum Bespiel das Herz-Kreislauf-System: „Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße“, erklärt Thomas Seidel vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hagen. „Dadurch wird die Durchblutung stärker, der Blutdruck steigt.“ Insbesondere Herzkranke sollten daher bei dieser Witterung besonders achtsam sein, regelmäßig ihren Blutdruck kontrollieren und auf Sport im Freien besser verzichten. Und wer als Gesunder in der winterlichen Kälte plötzlich ein Brennen oder Druck im Brustkorb verspürt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.
Weitere Tipps:
Haut: Für die Haut ist das Winterwetter der reinste Stress. Drinnen trocknet Heizungsluft die Haut aus, draußen setzen ihr Kälte und eisiger Wind zu, sie wird spröde und rissig. Fetthaltige Cremes können Abhilfe schaffen. Nicht geeignet sind alkoholhaltige Gesichtswässer und Peelings. Stattdessen lieber eine sanfte Reinigungsmilch einsetzen. Von innen helfen der Haut im Winter ausreichendes Trinken, viel Obst und regelmäßige Bewegung für die Durchblutung.
Sport: Minustemperaturen sind kein Grund, auf Bewegung an der frischen Luft zu verzichten. Allerdings sind ein paar Regeln zu beachten: Idealerweise durch die Nase atmen, weil die Luft dann gefiltert, vorgewärmt und angefeuchtet wird. Alternative ist ein Multifunktionstuch als Gesichtsschutz. Außerdem sollte man im Winter nur mit mäßiger Intensität trainieren, selbst, wenn man sich auf einen Marathon vorbereitet – aber Vorsicht vor Glätte! Die Bekleidung sollte sich nach dem Zwiebelprinzip richten mit Funktionsunterwäsche, Funktionsshirt und je nach Temperatur Fleecepulli sowie windabweisende Jacke.
Immunsystem: Ausgetrocknete Schleimhäute machen uns im Winter besonders anfällig für Infekte. Bewegung an frischer Luft stärkt das Immunsystem ebenso wie eine vitaminreiche Ernährung. Mit Wasser und Seife schützt man sich am besten vor Viren, die vom Händeschütteln oder von Türklinken übertragen werden. Wichtig fürs Immunsystem sind außerdem ausreichend Schlaf und möglichst wenig Stress.
Erfrierungen: Besonders Ohren, Nase, Finger und Füße sind gefährdet, und das bereits ab Temperaturen um den Gefrierpunkt. Als erste Hilfe taube Finger oder Hände zwischen den Oberschenkeln oder unter den Achseln aufwärmen. Ansonsten gilt: Entgegen früherer Empfehlungen hilft ein möglichst schnelles Erwärmen, etwa durch ein Wasserbad. Bei tieferen Erfrierungen die betroffene Stelle hochlagern und Blutverdünner wie Aspirin oder ähnliches einnehmen – dadurch wird das geschädigte Gewebe besser durchblutet.
Quellennachweis: KKH