Umfrage: So informieren sich die Deutschen über Gesundheitsthemen
Nur 42 Prozent der deutschen Frauen und Männer lassen sich zum Schutz vor Infektionskrankheiten impfen – das ergab eine von GlaxoSmithKline durchgeführte Umfrage zum „Gesundheitsbewusstsein der Deutschen“. Der große Masernausbruch des vergangenen Jahres scheint dies zu bestätigen: Knapp 2.500 Menschen erkrankten 2015 in Deutschland an der vermeintlichen Kinderkrankheit, die schon längst hätte ausgerottet werden können. Doch warum ist die Impfbereitschaft so verhalten? Liegt es an fehlendem Bewusstsein, Zeitmangel oder eher an nicht ausreichenden Informationen?
Hausärzte als erste Anlaufstelle
Geht es um Fragen zu Gesundheitsthemen, ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. So lassen sich der Umfrage zufolge rund 62 Prozent der Deutschen von Allgemeinmedizinern über Impfungen aufklären – fast drei Viertel davon fühlen sich dabei gut beraten. Doch manche Hausärzte nehmen sich nur wenig Zeit für eine intensive Beratung: Rund 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie gezielt und aktiv nach Empfehlungen für Impfungen fragen müssten. Die gesundheitliche Aufklärung seitens der Mediziner ist demnach sowohl auf informativer als auch zeitlicher Ebene ausbaufähig.
Deutschland ist beim Impfen zu nachlässig
Auch das Internet spielt eine wichtige Rolle bei der Informationsbeschaffung über Impfungen. Knapp 56 Prozent der Befragten nutzen hierfür das Internet und Suchmaschinen, über 35 Prozent informieren sich wiederum in Tageszeitungen oder Zeitschriften. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer glaubt im Übrigen, dass Deutschland aufgrund der Nachlässigkeit beim Impfstatus noch nicht masernfrei sei. Rund 13 Prozent wissen selber nicht, welche Impfungen sie eigentlich brauchen und nur 39 Prozent lassen diese regelmäßig auffrischen. Die Wichtigkeit von Schutzimpfungen scheint noch nicht ausreichend im Bewusstsein vieler Deutscher verankert zu sein. Dabei könnten beispielsweise Masern mittels durchgängiger Durchimpfungsraten von 95 Prozent ausgerottet werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun das Ziel der Maserneliminierung auf 2020 verschieben müssen.