Viele Deutsche wollen im Alter von technischen Hilfsmitteln profitieren
Beinahe die Hälfte der Deutschen über 45 hat Angst davor, ein Pflegefall zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Themenkompass „Älterwerden in Deutschland“, den das F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen GmbH und die Deutsche Telekom AG herausgegeben haben. Die repräsentative Befragung von 1.000 Bürgern über 45 Jahren wurde vom Marktforschungsinstitut Forsa durchgeführt. Dass sich zwei Drittel der Befragten wünschen, im Alter schnell mit Ärzten kommunizieren zu können, erscheint daher nur logisch. Medizinische Betreuung wird mit zunehmendem Alter eben immer wichtiger.
Wer soll das bezahlen?
Es wundert nicht, dass auch computergestützte Hilfesysteme für Senioren positiv bewertet werden. Schließlich können sie es den Senioren ermöglichen, möglichst lange und selbstständig in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Einen Haken hat die Sache allerdings: Die Technik und die damit in Verbindung stehenden Dienstleistungen haben ihren Preis, denn neben den technischen Gerätschaften muss auch immer das entsprechende Personal vorgehalten werden. „Denkt man daran, wie hoch die durchschnittliche Rente in Deutschland ist und welche Leistungen die gesetzliche Pflegeversicherung bei ambulanter Pflege leistet“, so Markus Reis, Pflegespezialist der Münchener Verein Versicherungsgruppe, „sind diese modernen Hilfsmittel nicht für jedermann finanzierbar.“
Praktisch: digitale Hilfen
Vorsorgemaßnahmen ebnen, etwa mit Hilfe einer privaten Pflegeversicherung, leichteren Pflegefällen den Weg zu kostspieligeren Hilfesystemen. Dazu zählen Hausnotrufsysteme oder mobile Notrufsysteme, aber auch Dienste zur Sturzüberwachung. Ganz pragmatisch können auch Computer oder Tablet-PCs genutzt werden, um länger selbstständig zu bleiben. Schließlich kann man sich seine Einkäufe – Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs – schon heute auf diesem Wege ins Haus holen. Sogar telemedizinische Kontrollen, die daheim durchgeführt werden, finden etwa zwei Drittel der heute über 45-Jährigen gut.