Etwa 20 bis 30 von 100 Säuglingen in Deutschland gelten als Schreibabys. Sie schreien ausdauernd ohne ersichtlichen Grund und lassen sich oftmals kaum beruhigen. Bei den meisten von ihnen beginnt die Schreiphase in der zweiten Lebenswoche und nimmt im dritten Monat wieder ab. Sie kann aber auch länger andauern. Oft sind die Ursachen für das Schreien zwar harmlos, es können jedoch gesundheitliche Störungen oder Erkrankungen vorliegen. Bei übermäßigem Schreien sollten Eltern ihr Baby deshalb auf jeden Fall vom Kinderarzt untersuchen lassen. „Empfehlenswert sind auch die kostenlosen Angebote der öffentlich getragenen Familien- und Erziehungsberatungsstellen sowie die Krisenberatungen der Schreiambulanzen“, sagt Birte Wienberg von der atlas BKK ahlmann.
Der häufigste Auslöser für das Schreien ist eine sogenannte Regulationsstörung: Das Baby ist noch nicht in der Lage, die erlebten Inhalte in dem Maße zu verarbeiten und „einzusortieren“, dass eine „normale“ Ruhe entstehen kann. Übermäßiges Schreien kann bei Säuglingen aber auch ein Anzeichen für das sogenannte KiSS-Syndrom sein (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) oder – in seltenen Fällen – seinen Grund in den Dreimonatskoliken haben.
Nach Ansicht der Bremer Physiotherapeutin und Osteopathin Heike Seifert kann die Osteopathie besonders hilfreich bei der Behandlung von KiSS-Babys sein: „Mit gezielten manuellen Techniken können die Störungen gut beeinflusst werden.“ Da Schreibabys immer sehr angespannt seien und die Osteopathie auch entspannend wirke, sei sie bei einem Schreibaby schon allein aus diesem Grund aber auch generell sinnvoll.
Heike Seifert ertastet bei einer gründlichen Untersuchung Verspannungen in den Muskeln und im Bindegewebe des Babys. Danach versucht sie, diese Verspannungen mit sanften manuellen Techniken zu lösen. „Die Schreibabys entspannen und beruhigen sich häufig recht schnell“, berichtet Seifert. Insofern sei die Osteopathie bei Schreibabys auf jeden Fall einen Versuch wert.
Während die gesetzlichen Krankenkassen die kostenpflichtigen Beratungen und Behandlungen der Schreiambulanzen in der Regel nicht erstatten dürfen, kann eine osteopathische Therapie bei Schreibabys von einer Krankenkasse wie beispielsweise der atlas BKK ahlmann übernommen werden. Alle weiteren Informationen gibt es unter der kostenlosen Servicehotline 0800/0435510.
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