„Volkskrankheit Rücken“: Der richtige Lattenrost kann heilend wirken
Wie wir alle wissen, gehört zu einem gesunden und erholsamen Schlaf die passende Matratze. Darüber hinaus spielt jedoch auch die Wahl des richtigen Lattenrostes eine große Rolle. Zahlreiche Qualitätshersteller bieten in diesem Segment einen großen Fundus an Produkten mit speziellen Eigenschaften an. Aus diesem breiten Angebot gilt es, zu selektieren. Man sollte sich allerdings schon ein wenig genauer informieren, um seinem Rücken auch wirklich etwas Gutes zu tun. Wer sich intensiv Gedanken über sich und sein Schlafverhalten macht, hat berechtigte Chancen darauf, künftig solche Floskeln wie „Ich hab’ Rücken!“ nicht mehr zum Besten geben zu müssen.
Lattenroste (auch Unterfederung genannt) passen sich in das Bettgestell ein, um der Matratze dabei zu helfen, den Schlafenden rückengerecht ruhen zu lassen. Zudem dienen sie der Matratze zur ausreichenden Belüftung. Ungefähr einen halben Liter Schweiß verliert ein gesunder Mensch beim nächtlichen Schlaf – die Matratze wird dank des Lattenrostes von unten gut belüftet und Schimmelbildung daher verhindert.
Nicht nur absolute Laien sollten bei der Anschaffung eines Lattenrostes auf die Erfahrung und Kompetenz eines qualifizierten Verkäufers vertrauen. Während eine Matratze durchschnittlich sieben, acht Jahre in Gebrauch sein kann, ehe sie ausgetauscht werden sollte, weist ein Lattenrost eine merklich längere „Lebensdauer“ auf. Doch die preislichen Unterschiede sind enorm. Hierbei ist allerdings keineswegs sichergestellt, dass die teuerste Wahl auch die beste darstellt. Die Anpassung an individuelle Gegebenheiten und Bedürfnisse ist zwingend erforderlich.
Worauf ist zu achten?
Wodurch können Nächte, in denen man sich im Bett herumwälzt, endlich der Vergangenheit angehören? Wie kommt man denn nun wirklich in den Genuss eines wohltuenden Ausruhens? Gerade Menschen mit wenig Bewegung sollten nachts nicht auch noch schlecht schlafen müssen. Grundsätzlich muss das niemand, wenn ein paar Dinge beachtet werden:
Zum rückengerechten Ruhen gehört es, dass der Lattenrost der Größe, dem Gewicht und der Schlafposition individuell angepasst wird und hiermit die Funktion der Matratze weiter unterstützt.
Lattenroste bestehen normalerweise aus Holz – günstige Modelle aus weichen Nadelhölzern, höherpreisige hingegen aus deutlich härterer Buche. Auch die Verarbeitung verrät vieles über die Qualität: So findet man bei besseren Produkten z.B. Beschläge aus härterem Metall, abgerundete Kanten zur Steigerung der Sicherheit oder aufwändig verarbeitete Kautschukkappen an Verbindungsstellen (statt billigen Plastikteilen).
Die Anzahl der Leisten ist entscheidend für die Haltbarkeit des Rostes selbst, aber auch für die der Matratze. Umso mehr Leisten sich am Rost befinden, desto weniger Gewicht des Schlafenden muss jede einzelne tragen. Schmalere Leisten stehen hierbei für eine dauerhaft gute Elastizität und passen sich besser den persönlichen Bedürfnissen an. Zumindest 28 Leisten sollten es bei einem 2 m-Rost sein. Im Normalfall bestehen die Leisten aus Holz, in seltenen Fällen aber auch aus faserverstärktem Kunststoff.
Welche Varianten gibt es?
Der starre Lattenrost, der sich vor allem bei Federkernmatratzen wegen deren Eigendynamik bzw. Federung empfiehlt, gilt als ursprüngliche Variante. Auch die einfachsten Modelle besitzen hier mittlerweile eine Einteilung in unterschiedlich feste Zonen. Diese sollen den jeweiligen Körperpartien je nach Bedarf mehr Stützkraft verleihen oder stärker nachgeben (z.B. im Schulterbereich). Mit ihnen kann der Lattenrost auf die persönliche Schlafposition oder den individuellen Körperbau präzise abgestimmt werden.
Erhöhten Komfort bieten verstellbare Lattenroste. Kopf- und Fußteil können hier (meist stufenlos anhand von einfachen Rasterbeschlägen) angepasst werden. Diese Anpassung ermöglicht es u.a., bequem im Bett zu lesen oder fernzusehen. Auch das Hochlagern der Füße ist eine gerne genutzte Möglichkeit. Ebenso interessant ist die sogenannte Mittelzonenverstärkung: Da der menschliche Körper im Bereich des Beckens schwerer ist als an den Beinen oder dem Kopf, passt sich der Lattenrost bei dieser Option an das Becken an. Nicht selten ist es möglich, die Härte der Federleisten im Becken- und unteren Rückenbereich zu variieren. Vergleichbar verhält es sich bei der Schulterkomfortzone. Hier sinkt die Schulter in der Seitenlage ein wenig tiefer in die Matratze ein, was bewirkt, dass die Wirbelsäule geradlinig verläuft. Gerade Kaltschaum- oder Latexmatratzen harmonieren mit derartigen Lattenrosten besonders gut.
Der elektrisch verstellbare Lattenrost wiederum zeichnet sich durch noch mehr Komfort aus. Ein bis vier Elektromotoren sorgen per Knopfdruck dafür, dass diverse Möglichkeiten mühelos Anwendung finden. Zumeist sind hierbei Kopf- und Fußteil zweigeteilt, was bedeutet, dass der obere Rückenbereich individuell angepasst und der Unterschenkelbereich (das Fußteil) abgesenkt werden kann. Mehr Komfort steht bei dieser Variante des Federholzrahmens natürlich auch für etwas höhere Investitionskosten. Darüber hinaus machen 7-Zonen-Lattenroste eine noch genauere Anpassung an den Körper möglich – hier verteilen sich kleinere verstellbare Bereiche auf die Liegefläche und sorgen für die optimale Basis zum perfekten Schlaf. Analog dazu sollte auf eine 7-Zonen-Matratze zurückgegriffen werden.
Die nächste Option, der Tellerlattenrost, ist ein Rahmen mit sogenannten Teller- oder Federmodulen, der eine hervorragende Druckentlastung aufweist. Wegen der in alle Richtungen verstellbaren Module entsteht eine nie dagewesene Punktelastizität, die vor allem Menschen dient, die auf der Seite schlafen. Nicht zu vergessen, dass oftmals der Härtegrad der einzelnen Module eingestellt werden kann, was unzählige Modifikationen möglich macht. Dieser Modulrahmen ist als starrer, verstellbarer oder auch elektrisch verstellbarer Lattenrost erhältlich.
Als sehr flexibel ist schließlich der Rollrost mit Latten aus Schicht- oder Vollholz anzusehen. Diese sind mittels Band oder Draht miteinander verbunden. Auch hier ist eine Belüftung der Matratze gewährleistet. Zudem ist der Rollrost eine leichte und platzsparende Variante. Er lässt sich gut transportieren und auch einlagern. Nachteile hingegen sind die geringe Flexibilität der einzelnen Leisten, sodass der Rollrost die Matratze nicht richtig entlasten kann und dass eine Zonierung in diesem Fall meist nicht vorhanden ist.
Es liegt an jedem selbst
„Wie man sich bettet, so liegt man“, lautet ein bekanntes Sprichwort, dem man ohne weiteres zustimmen kann. Und mal ganz ehrlich: Nie zuvor bot der Markt eine derartige Vielfalt an qualitativ hochwertigen Produkten. Für jeden Einzelnen ist mit Sicherheit eines dabei, das ihm den Schlaf versüßt. Es liegt an jedem selbst, herauszufinden, welches Modell ihn glücklich macht und ausgeruht in den Tag starten lässt.