Hohes Cholesterin tut nicht weh
Herzerkrankungen und Schlaganfälle sind nach wie vor die häufigste Todesursache: Laut World Heart Federation sterben weltweit jährlich mehr als 17 Millionen Menschen daran. Dabei könnte ein Großteil dieser Todesfälle vermieden werden, wenn die Hauptrisikofaktoren beachtet und kontrolliert würden. Doch viele Menschen wissen gar nicht, dass sie gefährdet sind, Arteriosklerose oder eine koronare Herzkrankheit (KHK) zu entwickeln. Um vorzubeugen, sollten Männer ab 45 und Frauen ab 55 Jahren verstärkt auf ihre Herzgesundheit achten – vor allem bei erblicher Vorbelastung. Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen, Bewegungsmangel und Übergewicht sind weitere Risikofaktoren.
Lipidwerte regelmäßig prüfen
Zur Kontrolle der Cholesterinwerte sollte nach der Empfehlung von Experten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre ein Lipidprofil gemacht werden. Dazu gehören Gesamt-, LDL- und HDL-Cholesterin sowie die Triglyzeride. Welcher Wert des „schlechten“ LDL-Cholesterins als unbedenklich gilt, richtet sich nach dem individuellen Risiko. Für Patienten mit sehr hohem Risiko, die also bereits an einer Gefäßerkrankung leiden oder Diabetes haben, gilt nach einer neuen europäischen Therapieleitlinie ein LDL-Zielwert von maximal 70 mg/dl (1,8 mmol/l). Weitere Tipps, Broschüren und Risikorechner gibt es unter www.cholesterin.msd.de zum Download.
Kombinierte Behandlung
Da Lebensstiländerungen wie Gewichtsabnahme und Sport die Blutfettwerte nicht immer ausreichend beeinflussen, wird bei Patienten mit erhöhtem Risiko oft eine medikamentöse Therapie notwendig. „Von einer zeitgemäßen Therapie mit lipidsenkenden Medikamenten wie beispielsweise Statinen kann erwartet werden, dass das LDL-Cholesterin um etwa 40 Prozent gesenkt wird“, erläutert Professor Dr. Christian Schneider. Sei dies nicht ausreichend, um die Zielwerte zu erreichen, würden häufig Kombinationstherapien eingesetzt. Zur weiteren Senkung des LDL-Cholesterins biete sich die zusätzliche Behandlung mit einem Cholesterinaufnahmehemmer an, so der Kölner Kardiologe.