Yoni-Massage in der Geburtsnachsorge: Sexualität wieder entdecken
Für viele Frauen, die kürzlich entbunden haben, ist die Veränderung der Sexualität durch Schwangerschaft und Geburt ein genauso wichtiges Thema wie die Mutterschaft und das Baby selbst. Häufig geht es darum, die eigene Sexualität wieder neu zu entdecken und körperliche Veränderungen anzunehmen. Neben einem verständnisvollen Partner kann eine Methode der tantrischen Körperarbeit dabei helfen: die Yoni-Massage – eine zwei- bis dreistündige Wellnessmassage, die den Intimbereich mit einbezieht. Der Vorteil einer solchen Selbsterfahrungssession ist unter anderem, dass die Frau frei von Erwartungen und Bewertungen Ihres Partners sein kann, während sie sich selbst und die geburtsbedingten Veränderungen neu entdeckt.
Yoni-Massagen kamen als Teilbereich der Tantramassage in der 1990er-Jahren in Deutschland auf und wurden hauptsächlich im Rahmen von Selbsterfahrungsangeboten für Frauen erlebt. Seit Anfang der 2000er-Jahre werden sie zunehmend in ihrem therapeutischen Potenzial von Körpertherapeuten und Sexualtherapeuten entdeckt. Während der Yoni-Massage können – wie es von anderen Methoden der Körperarbeit bekannt ist – im Gewebe gespeicherte Gefühle oder auch Erinnerungen wieder hervor kommen und aufgelöst werden. Zudem können taube oder hyperempfindliche Stellen durch die Yoni-Massage belebt oder entspannt werden. Diese hochsensible Intimmassage erfordert Professionalität, so haben viele seriöse Masseurinnen, die diese besondere Form der Tantramassage anbieten, einen körpertherapeutischen, sexualtherapeutischen oder heilpraktischen Hintergrund.
So eine derart intime Yoni-Massage kann nicht standardisiert sein, sondern wird je nach Hintergrund der Anbieterin in unterschiedlichsten Variationen angeboten, meist von Frauen für Frauen. Einen guten Überblick über die methodischen Ansätze gibt das Informationsportal www.yoni-massage.info. Zudem finden Interessierte auch Seminartermine, Fachartikel, Erfahrungsberichte sowie Film- und Buchrezensionen. Dort sind außerdem etwa 45 spezialisierte Masseurinnen in Deutschland gelistet, dazu einige in Österreich und der Schweiz.
Bild: Claus Mikosch, Fotolia