(akz-o) Die Entfernung der Gebärmutter gehört weltweit zu den häufigsten gynäkologischen Eingriffen. Ein häufiger Grund für die sogenannte Hysterektomie sind starke und schmerzhafte Regelblutungen. Doch für deren Behandlung ist ein solch radikaler Eingriff nicht immer nötig: Eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) bietet in vielen Fällen eine schonende Alternative.
Minimal-invasiver Eingriff
Bei einer modernen Variante der Endometriumablation nutzt der behandelnde Arzt zum Beispiel ein Goldnetz, um die Gebärmutterschleimhaut mittels Hitze zu veröden. Der minimal-invasive Eingriff erfolgt meist unter Vollnarkose und wird durch den Gebärmutterhals vorgenommen: Das Goldnetz wird in die Gebärmutterhöhle eingeführt und dort entfaltet, sodass es sich an die Schleimhaut anschmiegt. Deren Verödung erfolgt mittels elektrischer Energie, die das Netz rund 90 Sekunden lang durchfließt. Weitere Informationen zu dem Eingriff und eine Übersicht der Zentren, die ihn anbieten, finden Sie unter www.starke-regelblutung.de.
Bei mehr als 90 Prozent der Patientinnen sind die vormals starken Regelblutungen nach dem Eingriff deutlich verringert oder bleiben vollständig aus. Das bedeutet für die Frauen einen Gewinn an Lebensqualität. Voraussetzung für eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut ist jedoch, dass die Familienplanung der Patientin bereits abgeschlossen ist. Denn nach dem Eingriff ist eine Schwangerschaft mit Risiken für Mutter und Kind verbunden und muss vermieden werden. Eine gewissenhafte Verhütung ist daher auch hinterher wichtig.
Schnell wieder fit
Bei der Verödung der Schleimhaut bleibt die Gebärmutter selbst erhalten. Auf diese Weise lassen sich auch mögliche Komplikationen vermeiden, die mit einer Entfernung des Organs einhergehen können – zum Beispiel eine Beckenbodensenkung oder Inkontinenz. Hinzu kommt ein weiterer Vorteil: Die meisten Frauen haben direkt nach dem Eingriff nur geringe Beschwerden und sind bereits nach zwei bis fünf Tagen wieder fit für den Alltag. Nach einer Gebärmutterentfernung hingegen dauert die Genesungszeit meist mehrere Wochen.
Die Goldnetz-Methode kann sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt werden. Die meisten privaten Krankenkassen zahlen beide Varianten, bei den gesetzlichen Kassen gibt es regionale Unterschiede. Interessierte Patientinnen sollten daher bei ihrer Kasse nachfragen und gegebenenfalls einen individuellen Antrag auf Kostenübernahme stellen.