(akz-o) Eine frühe Erkennung kann bei bestimmten Erkrankungen die Chancen erhöhen, sie erfolgreich behandeln zu können. „Doch nicht immer macht sich eine Krankheit im Anfangsstadium durch Beschwerden bemerkbar, die den Patienten direkt zum Arzt führen“, sagt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Um Erkrankungen dennoch so früh wie möglich entdecken zu können, gibt es für Frauen verschiedene Untersuchungen zur Früherkennung. Der Arzt erklärt, welche von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Nur für Frauen
Zu den Früherkennungsuntersuchungen, die sich nur an Frauen richten, gehört ein Urintest auf Chlamydien, der bis zum Ende des 25. Lebensjahres jährlich in Anspruch genommen werden kann. „Die Bakterien können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und zu Schwangerschaftskomplikationen und Unfruchtbarkeit führen“, erklärt Dr. Schenkel. Ab dem Alter von 20 Jahren kann jährlich die Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs wahrgenommen werden. „Neben anderen Untersuchungen unternimmt der Gynäkologe einen Zellabstrich am Gebärmutterhals.“
Um Brustkrebs früh entdecken zu können, können Frauen ab 30 Jahren eine jährliche Tastuntersuchung beim Gynäkologen in Anspruch nehmen. Beim Mammografie-Screening werden Röntgenaufnahmen der Brüste bewertet – gesetzlich Versicherte im Alter von 50 bis 69 können dies alle zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Check-up ab 35 Jahren
Der Großteil des Angebots zur Früherkennung richtet sich sowohl an Frauen als auch an Männer. Ab dem Alter von 35 Jahren gehört dazu alle zwei Jahre eine Untersuchung auf Hautkrebs. Auch der Gesundheits-Check-Up kann ab diesem Alter alle zwei Jahre durchgeführt werden. „Der Hausarzt kann anhand verschiedener Untersuchungen zum Beispiel einen Diabetes, Erkrankungen der Nieren oder des Herz-Kreislauf-Systems feststellen“, sagt Dr. Schenkel. Sie haben Fragen zum Thema Früherkennungsuntersuchung? Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) berät Sie neutral und kostenfrei unter der Nummer 0800/011 77 22. Weitere Informationen unter www.patientenberatung.de.
Zur Früherkennung von Darmkrebs können gesetzlich Versicherte zwischen 50 und 54 Jahren einmal pro Jahr eine Stuhlprobe auf nicht mit dem Auge sichtbares Blut untersuchen lassen –dieses kann auf einen Tumor im Darm hindeuten. Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dürfen Männer und Frauen ab 55 Jahren in Anspruch nehmen. „Ist die Untersuchung unauffällig, kann eine zweite Untersuchung nach einem Abstand von mindestens zehn Jahren in Anspruch genommen werden.“ Alternativ zur Spiegelung kann ab dem Alter von 55 Jahren alle zwei Jahre der Test auf verborgenes Blut im Stuhl genutzt werden.