Wer fastet, verzichtet für eine bestimmte Zeit auf jegliche feste Nahrung oder nur einen Teil von Speisen. Nach religiöser Vorschrift ist das Fasten auf bestimmte Getränke beschränkt, ohne jedoch dem Körper Lebenskraft zu rauben. Die Zeit der strengen Enthaltsamkeit lässt sich ebenso genießen wie die veränderte Lebenssicht nach dieser Zeit der Einschränkung.
Religiöse Fastenvorschriften verschiedener Kulturkreise
Christen sollten ursprünglich für zwei Tage fasten und ansonsten zumindest teilweise auf Genussmittel oder geliebte Tätigkeiten verzichten. Die gesamte Fastenzeit erstreckt sich hier vom Aschermittwoch bis zu den Osterfeierlichkeiten. Auch im Islam ist Fasten kein durchgehender Nahrungsverzicht. Vielmehr darf für einen Monat (30 Tage) nur nach Sonnenuntergang und bis vor Sonnenaufgang gegessen werden. Buddhistische Mönche essen täglich nur bis zwölf Uhr, einmal monatlich einen ganzen Tag lang gar nichts. Im Judentum beschränken sich Fastenzeiten auf einzelne, religiös begründete oder persönliche Feiertage.
Gesundheitliche Vorteile des Nahrungsverzichts
Wenige Stunden, ein Tag oder eine längere Fastenkur trainieren den Stoffwechsel durch Verzicht. Er kann jetzt die Zellreinigung aktivieren und entschlacken. Was noch im Körper zum Abbau übrig ist, wird rasch abtransportiert, weil keine neue Nahrung hinterherkommt. Ein gereinigter Körper ist ideal für volle Wehrhaftigkeit des Immunsystems. Allerdings sollten Menschen mit bekannten Gesundheitsproblemen nie ohne Absprache mit dem Arzt fasten. Er kann zu den verschiedenen Varianten des Fastens Empfehlungen geben oder sogar einen individuellen Fastenplan aufstellen.
Mangelerscheinungen beim Fasten – Mythos oder Risiko?
Wer nach bewährten medizinischen Methoden fastet und sich an religiöse Vorschriften hält, wird kaum Mangelerscheinungen während oder nach der Fastenzeit erleben. Wichtig ist dafür, dass in Vorbereitung auf den Verzicht die Ernährung ausgewogen war. Kommt es dennoch zu Symptomen, sollte erst der Arzt befragt und dann zum Beispiel ein Vitamin B Komplex ergänzend mit den Tagesgetränken aufgenommen werden. Möglich ist es ebenfalls, während der erlaubten Zeiten Mangelrisiken mit sinnvoll zusammengestellten Menüs zu beseitigen. Grundsätzlich schützt ausreichendes Trinken von basischen Obst- und Gemüsesäften vor körperlicher Entkräftung.
Trotz Fasten körperlich aktiv bleiben
Verzicht auf Nahrung darf nicht Verzicht auf Lebensaktivitäten bedeuten. Wenigstens tägliche, ausgedehnte Spaziergänge und insgesamt ausreichend Bewegung verhindern, dass beim Fasten Muskeln abgebaut werden und der Stoffwechsel auf Sparflamme wechselt. Wer ohnehin Sport treibt, kann sich mit dem Trainer über geeignete Workouts im Wechsel mit stärkenden Getränken absprechen. Aktive Bewegung oder moderater Sport unterstützen sogar die positiven Wirkungen des Fastens.
Fastenzeit genussvoll erleben
Muss sich der Körper weniger auf die Verdauung konzentrieren, ändert sich für viele Fastende der mentale Blick auf sich selbst und die Umwelt. Genuss hat jetzt eine andere Dimension. Beim Fastenwandern etwa regenerieren die Menschen, besinnen sich auf das Wesentliche und fühlen sich trotz Verzicht überhaupt nicht gestresst. Günstig für diese Effekte ist das Erleben einer eher ruhigen Umgebung. Stadtlärm und Alltagshektik dagegen machen eher nervös und lassen Hunger als Belastung empfinden. In vielen Fällen gibt schon ein Fastentag dieser asketischen Lebensweise wertvolle Impulse für alltägliche Veränderungen.
Fazit:
Fasten soll das religiöse Bewusstsein erweitern und hat körperlich wohltuende Auswirkungen. Der Verzicht wird am besten von Fastenanfängern mit dem Hausarzt besprochen. Während der Fastenzeit fördert Bewegung den reinigenden Effekt und schützt vor unerwünschtem Muskelabbau.