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Was ist ein Reizdarmsyndrom?

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Völlegefühl, Blähungen, anhaltene Bauchschmerzen mit Krämpfen, Durchfall, Verstopfung – all das kennen wir. Bei dem einen treten die Beschwerden vereinzelt auf, bei anderen widerum stehen die Beschwerden an der Tagesordnung. Wir wissen, wenn wir zu viel gegessen haben, bekommen wir Bauchschmerzen und das Völlegefühl zuvor bleibt nicht aus. Durchfall bekommen wir, wenn wir etwas falsches gegessen haben, was wir nicht vertragen haben. Trinken wir zu wenig und essen zu viel, bekommen wir nicht nur Bauchschmerzen, sondern auch Verstopfung. Grob gesagt könnte man sagen, es liegt an der falschen Ernährung. Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind jedoch bislang noch nicht eindeutig geklärt – es gibt allerdings viele Theorien dazu. Aber irgendetwas muss den Darm ja mächtig ärgern, wenn er so verrückt spielt. Dazu erklären wir kurz die Aufgaben des Darms.

Welche Aufgaben hat der Darm?

Im Dünndarm werden Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Eiweiße oder Fette von Enzymen in ihre Einzelteile – also in Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren aufgeteilt bzw. zerlegt.
Enzyme werden in den Speicheldrüsen im Mund aus dem Speichel, im Magen und in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Zerkauen wir die Speisen im Mund, werden die Enzyme gebildet. Gleichzeitig werden die Verdauungssäfte angeregt, die in der Bauchspeicheldrüse, Leber und in der Galle produziert werden. Auch der Darm bildet ein Sekret, welches bei der Zersetzung der Speisen hilft. Magen und Darm geben einen Schleim ab, der verhindert, dass die Enzyme die Darmschleimhaut angreifen. Dem Speisebrei wird mit den verschiedenen Verdauungssäften und Schleim so viel Wasser beigemischt, dass dieser im Dünndarm noch sehr flüssig ist.
Im Dünndarm werden die Nährstoffe aus der Nahrung vor allem Vitamine und Salze aufgenommen und in das Blut und in alle Organe des Körpers abtransportiert. Außerdem wird hier das Hormon zur Bildung der Verdauungssäfte produziert. Die hier gebildeten Hormone lösen im Gehirn das Sättigungsgefühl aus.

Vom Dünndarm aus geht es in den Dickdarm. Hier wird dem flüssigen Nahrungsbrei das Wasser und die Salze entzogen. Der Darminhalt wird eingedickt. Nachdem dem Speisebrei alle Nährstoffe, Vitamine und Salze entzogen wurden, wird der “Abfall” von der Dickdarm-Muskulatur in kräftigen, wellenförmigen Bewegungen in Richtung Darmausgang abtransportiert.

Im Dickdarm werden aber auch Vitamine produziert, die neben Milliarden von guten Bakterien zu einer gesunden Darmflora gehören. Die gesunden Bakterien leben unter anderem von den unverdaulichen Bestandteilen der Nahrung. Diese Bakterien produzieren die lebenswichtigen Vitamine B und K. Vitamin B und K schützen die Darmflora davor, dass sich andere, schädliche Bakterien im Darm ansiedeln und vermehren.

Was hilft gegen das Reizdarmsyndrom?

Ist eine dieser Funktionen gestört, läuft sozusagen der ganze Körper aus dem Ruder. Nicht umsonst sagt man, dass der Darm das zweite Gehirn des Körpers ist. Er ist viel mehr als “nur” für die Verdauung zuständig.
Doch mit unserer Ernährung haben wir viel Einfluss auf unseren Darm und damit auf unsere Gesundheit. Allerdings können sich auch Stress und psychische Belastungen auf unsere Darmgesundheit auswirken und zu einem Reizdarmsyndrom führen.

“Dass die Ernährung entscheidend für das Entstehen und die Behandlung des Reizdarmsyndroms ist, bestätigt der Ganzheits- und Ernährungsmediziner Dr. med. Frank Schulze. „Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass der Darm den Motor unseres Lebens darstellt. Er sorgt nicht nur für den Treibstoff für die Verdauung von Nahrungsmitteln, sondern beeinflusst von Kopf bis Fuß zentrale Prozesse“, so Schulze. „Wie es unserem Darm geht, betrifft den ganzen Körper.“
Für den Schweizer Ernährungsmediziner Dr. med. Frank Schulze M.Sc. sind besonders die Ernährung mit Fleisch, Süßigkeiten und Weizen negative Einflussfaktoren und sollten deshalb nur eine untergeordnete Rolle im Ernährungsplan darstellen.
Menschen zu einem gesunden Ernährungsverhalten zu führen, ist für den Mediziner deshalb Herausforderung und Leidenschaft zugleich.
„Jeder Mensch kann positiv auf das Wohlbefinden seines Darms einwirken – nämlich durch seinen Lebensstil“, ist sich Ernährungsexperte Schulze sicher. Die Ernährung spielt für ihn eine entscheidende Rolle: „Essen wir regional, saisonal und ausgewogen, vermeiden wir Dauerstress und Genussmittel, dann funktioniert unser Darm in der Regel wunderbar. So bekommen wir auch Reizdarm-Symptome wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall in den Griff.“ (Quelle: Swiss Elan Devices AG/ Dr. med. Frank Schulze M.sc.)

Nicht selten allerdings kann auch eine Lactoseintoleranz schuld an den Beschwerden sein. Eine Laktoseintoleranz kann auch im Alter auftreten, auch wenn man zuvor nie Beschwerden hatte. Genauso wie eine Nahrungsmittelallergie. Ist der Darm einmal angegriffen können sich viele Krankheiten breit machen. Meiner Meinung nach liegt es auch an den vielen chemischen Bestandteilen, die in Fast Food und Fertiggerichten vorkommen. Keineswegs sind Gluten- und Lactoseunverträglichkeiten nur eine Modeerscheinung. Leider musste auch ich das am eigenen Leib spüren.

Eine ausgewogene Ernährung und genug Bewegung gelten als Voraussetzungen für eine gesunde Verdauung und für einen gesunden Darm. Manchmal hilft tatsächlich eine Ernährungsumstellung. Achten Sie auf das, was Sie zu sich nehmen.

Leiden Sie Ihrer Meinung nach an einem Reizdarmsyndrom, sollten Sie Ihre Beschwerden mit dem Arzt/Ärztin Ihres Vertrauens besprechen. Es kommen verschiedene Behandlungen in Frage. Von pflanzlichen Mitteln über die Ernährung bis hin zu Selbsthilfegruppen.

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