Die Augen sind nicht nur das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, sie sind auch Kommunikationsmittel. Augen verleihen dem Gesicht eine besondere Ausstrahlung und machen es einzigartig. Um die Augen noch ausdrucksvoller zu machen, nutzen viele Frauen ein Wimpernserum. Das lässt die Wimpern länger werden und ersetzt das Anbringen von künstlichen Wimpern. Als unangenehme Nebenerscheinung entstehen jedoch oft Augenringe. Lesen Sie hier, wie das passiert und ob das gefährlich ist.
Wie funktioniert ein Wimpernserum?
Bei einem Wimpernserum handelt es sich um ein kosmetisches Produkt, das das Wimpernwachstum verlängern und somit für längere und dichtere Wimpern sorgen soll. Es gibt hierbei einerseits Wimpernseren mit hormoneller Wirkung und andererseits Wimpernseren ohne hormonell wirksame Stoffe. Letzte haben einen pflegenden Effekt und tragen so zu schöneren Wimpern bei.
In einem Wimpernserum mit hormoneller Wirkung sind Abkömmlinge vom Hormon Prostaglandin enthalten. Prostaglandine sind Gewebshormone bzw. Lokalhormone, die unterschiedliche Strukturen und damit auch unterschiedliche Wirkungen besitzen. So nehmen sie auch Einfluss auf das Wimpernwachstum.
Wimpern durchlaufen – so wie jedes andere menschliche Haar auch – einen Wachstumszyklus. Ein Zyklus dauert ca. 5-8 Wochen und in dieser Zeit wächst die Wimper ca. 0,1 – 0,2 mm pro Tag, bis sie schließlich ausfällt. An dieser Stelle setzt die Wirkung der Prostaglandin-Derivate im Wimpernserum an.
Als Lokalhormon wirkt es, wenn es auf den Wimpernkranz aufgetragen wird, nur auf die dort befindlichen Haarfollikel. Es steigert die Haarfollikelaktivität und bewirkt eine Verlängerung der Anagenphase. Die Anagenphase ist die Wachstumsphase der Wimper. Anstelle von 5-8 Wochen kann der Wachstumszyklus auf diese Weise auf 8-12 Wochen ausgedehnt werden, bevor die Wimper ausfällt. Das bedeutet umso mehr Zeit die Wimpern zum Wachsen haben, desto länger können sie werden. So bewirkt die Anwendung von Wimpernserum nicht nur längere, sondern auch dichtere Wimpern.
Bezeichnungen für Prostaglandin-Abkömmlinge in hormonhaltigen Präparaten sind:
- Methylamido-Dihydro-Noralfaprostal
- Dechloro Dihydroxy Difluoro Ethylcloprostenolamid
- Isopropyl Cloprostenat
Die Anwendung von hormonell wirksamen Stoffen zur Wimpernverdichtung steht bereits seit geraumer Zeit in der Kritik. So raten die meisten Augenärzte bzw. Mediziner und Experten davon ab, denn sie können z.T. mit starken Nebenwirkungen einhergehen.
Augenringe durch Wimpernserum: Ist es gefährlich?
Die regelmäßige Anwendung von Wimpernseren kann unerwünschte Folgen nach sich ziehen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
- Rötungen im und um das Auge
- Juckreiz und Trockenheit
- Schwellungen
- Augenschmerzen
- Lichtempfindlichkeit
- Sehstörungen
- dunkle Augenringe bzw. Schatten in der Augenpartie
Augenringe nach der Verwendung von einem Wimpernserum sind die Folge einer Hyperpigmentierung. Prostaglandin-Derivate wirken wie Botenstoffe und lösen lokal, also in der Augenpartie, eine verstärkte Melaninproduktion aus. Die Haut bildet mehr Hautfarbstoff, der in den oberen Hautschichten eingelagert wird. Da die Haut im Bereich der Augen sehr dünn ist, wird die Verfärbung an dieser Stelle schnell sichtbar. Es entstehen dunkle Augenringe.
Die Augenringe selbst sind nicht gefährlich. Allerdings birgt die Verwendung von hormonhaltigen Wimpernseren eine Reihe von möglichen Risiken mit sich, die durchaus besorgniserregend sein können. Abgesehen von Augenringen kann die Hyperpigmentierung nämlich auch die Iris betreffen und so die Augenfarbe verändern. Weitere, wenn auch seltene Nebenwirkungen sind außerdem Schwellungen und Blutungen im Auge, Krämpfe sowie Entzündungen. Tritt eine dieser Nachwirkungen auf, sollte das Wimpernserum unbedingt abgesetzt werden.
So werden Sie die Augenringe wieder los
Eine Hyperpigmentierung im Bereich der Augen ist eine der häufigsten Ursachen für Augenringe. Viele Menschen leiden genetisch bedingt darunter, doch auch äußere Einflüsse wie die Verwendung eines Wimpernserums kann eine Ansammlung von Hautpigmenten hervorrufen. Die folgenden Tipps können helfen, die dunklen Schatten wieder verschwinden zu lassen.
Hausmittel
Hausmittel sind oftmals effektiver, als gedacht. Das gilt auch bei der Aufhellung von Augenringen. Um eine Hyperpigmentierung unter den Augen loszuwerden, eignen sich verschiedene Mittel, die die meisten bereits zu Hause haben. Dazu gehören z.B. rote Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie und auch Tomaten. Sie wirken antioxidativ und besitzen teilweise hemmende Eigenschaften auf ein Enzym, dass die Melaninbildung anstößt. Bei der Anwendung von Hausmitteln in der Augenpartie ist jedoch immer Vorsicht geboten, damit es nicht zu Irritationen im oder am Auge kommt.
Augencremes
Augencremes gehören in jede Hautpflegeroutine, insbesondere dann, wenn man unter Augenringen leidet. Für Augenschatten durch Hyperpigmentierung gibt es eine Auswahl an verschiedenen Wirkstoffen, die die Ansammlung von Pigmenten auflösen und zugleich vorbeugen können. Besonders beliebt ist z.B. Jasminsalbe mit Jasmin-Extrakt. Aber auch Wirkstoffe wie Retinol, Vitamin C und Niacinamide eignen sich für die Behandlung von dunklen Augenschatten.
Microneedling
Eine etwas intensivere Methode, um Augenringe loszuwerden, ist das Microneedling. Dabei werden der Haut mit einem Hautroller, der mit unzähligen winzigen Nadeln bestückt ist, kleinste Verletzungen zugefügt. Das regt die Durchblutung, Kollagenbildung und die Bildung gesunder Hautzellen an. Auf diese Weise können Pigmentstörungen auf der Haut so wie z.B. hyperpigmentierte Augenringe reduziert und die Haut zugleich gestrafft werden.
Laser
Abhängig davon wie ausgeprägt die Hyperpigmentierung unter den Augen ist, ist eine Laserbehandlung die letzte Option, um diese zu entfernen. Mit Hilfe des Lasers werden die Melaninpigmente zerstört und die Abbauprodukte über das Lymphsystem abtransportiert. Außerdem regt die Laserbehandlung die Haut zur Neubildung gesunder Zellen an und steigert die Durchblutung. Somit können dunkle Augenringe gezielt aufgehellt werden.