Wer kennt es nicht: Ein besonderer Anlass steht an und über Nacht siedeln sich plötzlich ungebetene Gäste mitten im Gesicht an – dicke, rote Pickel. Vor allem am Kinn tauchen die Unreinheiten oft auf, wo sie sich auch mit Make-Up nicht immer so leicht kaschieren lassen. Erfahren Sie mehr über die häufigsten Ursachen für Pickel am Kinn und was hilft, um sie schnell wieder loszuwerden.
Wie entstehen Pickel?
Fast jeder Mensch bekommt früher oder später Pickel. Die einen sind stärker davon betroffen, die anderen wenigen. Pickel können sehr schnell entstehen und verschwinden oft auch so schnell wieder, wie sie gekommen sind.
Hautunreinheiten sind das Ergebnis verstopfter Hautporen. Die Haut ist mit unzähligen dieser kleinen Öffnungen übersät, denn sie erfüllen eine wichtige Aufgabe. Poren sind einerseits für die Absonderung von Schweiß verantwortlich, um den Körper bei Überhitzung abzukühlen. Andererseits geben sie den Talg aus den Talgdrüsen an die Hautoberfläche ab. Dadurch entsteht eine schützende und feuchtigkeitsspendende Schicht.
Ein Pickel entsteht, wenn die Poren blockiert sind. Das passiert vor allem dann, wenn die Talgdrüsen zu viel Sebum produzieren. Es entsteht ein Talgstau in den Poren, da der Talg nicht mehr vollständig nach außen abgegeben werden kann. Erschwert wird dieses Problem häufig dadurch, dass abgestorbene Hautzellen auf der Hautoberfläche die Poren verstopfen. Wenn diese Blockade – auch Mitesser genannt – nun mit Bakterien in Berührung kommt, entzündet sie sich und es entsteht ein Pickel.
Was sind die Ursachen für Pickel am Kinn?
Das Kinn ist ein Teil der T-Zone. Das bedeutet, dass sich an dieser Stelle besonders viele Poren und aktive Talgdrüsen befinden. Damit ist auch das Risiko für die Entstehung eines Pickels größer. An diesen Stellen produziert die Haut mehr Talg als an anderen Stellen des Gesichts. So entstehen schneller verstopfte Poren, die sich zu Pickeln entwickeln.
Außerdem spielen bei Pickeln am Kinn folgende Ursachen eine Rolle:
- Hormonelle Schwankungen z.B. in der Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre: Testosteron steigert die Talgdrüsenaktivität und erhöht die Wahrscheinlichkeit für Pickelbildung
- Spätakne
- UV-Strahlung und Wärme: Beide Faktoren steigern die Talgdrüsenaktivität
- Stress: Verursacht u.a. ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt und begünstigt Entzündungen
- Ungesunde Ernährung: Viele einfache Kohlenhydrate, viel Fett und wenig Vitamine tragen zu entzündlichen Prozessen bei
- Tragen von Masken: Wärme- und Feuchtigkeitsstau sowie Reibung begünstigen verstopfte Poren
- Berührung des Gesichts: Bakterien gelangen auf die Haut und lösen Entzündungen aus
- Hautpilz: Gerät das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, können Hefepilze auf der Haut kleine Pickel am Kinn verursachen
Bedeutung in der traditionellen chinesischen Medizin
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird bei der Suche nach den Ursachen für Pickel das sogenannte Face Mapping angewendet. Je nachdem in welchem Bereich des Gesichts sich die Unreinheiten befinden, liegt die Ursache dafür bei einem bestimmten Organ bzw. einer bestimmten Körperfunktion, die aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Pickel am Kinn können sich direkt auf den Bereich unterhalb der Unterlippe konzentrieren, aber auch entlang des Kiefers und unterhalb der Mundwinkel. Jede dieser Zonen wird einem anderen organ zugeordnet.
Pickel, die sich auf dem Kinn direkt unter der Unterlippe befinden, werden in der TCM der Blase bzw. den Nieren zugeordnet. Vielleicht liegt eine Blasenentzündung vor oder die Nieren sind mit der Entgiftung des Körpers vorübergehend überlastet z.B. aufgrund von Medikamenten oder Alkoholkonsum.
Pickel unterhalb der Mundwinkel können auf ein Problem mit dem Verdauungstrakt hindeuten. Sowohl der Magen, als auch der Darm spielen hierbei eine Rolle. Ursachen können z.B. schwer verdauliche und ungesunde Lebensmittel sein oder auch eine gestörte Darmflora z.B. nach der Einnahme von Antibiotika.
Pickel entlang der Kieferlinie weisen auf ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt hin. Häufig treten Pickel in dieser Zone bei Spätakne auf. Sie können auch ein zyklisches Problem sein und im Zuge der Periode entstehen. Weitere Ursachen sind das Absetzen der Antibabypille oder die Wechseljahre, denn hierbei werden starke Veränderungen der Hormone ausgelöst.
Anhand der genauen Lokalisierung der Pickel am Kinn lässt sich oft bereits der Auslöser für die Unreinheiten ausfindig machen. Ist die Ursache identifiziert, können die kleinen Pickel am Kinn zielgerichtet und effektiv behandelt werden.
Hilfreiche Tipps gegen Pickel am Kinn
Pickel am Kinn sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch ziemlich schmerzhaft sein. Um die Entzündung einzudämmen und die Pickelchen vorzubeugen, können folgende Tipps helfen.
Zinksalbe: Im Kampf gegen Pickel ist Zinksalbe sehr effektiv. Vor allem bei reifen Pickeln fördert Zinksalbe eine schnelle Heilung. Sie kann aber auch angewendet werden, wenn sich Pickel auf dem Kinn erst anbahnen und nicht ausbrechen sollen. Die Salbe ist entzündungshemmend und austrocknend, sodass Entzündungsherde eingedämmt werden. Über Nacht angewendet sind die Pickel am nächsten Morgen meist schon deutlich blasser und abgeschwollen, sodass sie sich leichter kaschieren lassen.
Hausmittel Knoblauch: Wer keine Zinksalbe zur Hand hat, kann es mit dem Hausmittel Knoblauch versuchen. Knoblauch hat antiseptische, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Für die Anwendung bei Pickeln wird eine Zehe zerstampft und am besten über Nacht auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Für eine schnelle Behandlung wird eine frisch angeschnittene Scheibe wenige Minuten auf den Pickel gedrückt.
Benzoylperoxid bei akuten Pickeln: Treten die kleinen Pickel am Kinn regelmäßig auf oder halten sich hartnäckig, kann eine Creme mit Benzoylperoxid Abhilfe schaffen. Zunächst sollte die geringste Konzentration gewählt werden. Das Mittel wirkt antientzündlich und antibakteriell. Pickel werden schnell ausgetrocknet und Entzündungen reduziert.
Gründliche Reinigung: Um Pickeln am Kinn vorzubeugen, ist eine gründliche Reinigung wichtig. Die T-Zone produziert meist mehr Talg und die Poren verstopfen schnell. Daher sollte das Gesicht stets gründlich von Schmutz und Make-Up befreit werden. Zusätzlich können Peelings dazu beitragen, alte Hautschüppchen zu entfernen und so blockierte Poren zu verhindern.
Talgregulierende Gesichtspflege: Bei einer öligen Haut, die zu Pickeln am Kinn neigt, empfiehlt sich eine talgregulierende und nicht komedogene Gesichtspflege. Um die Talgbildung zu reduzieren, eignen sich z.B. Wirkstoffe wie Harz-Extrakt, welches in der Aktiv-Harzsalbe enthalten ist. In Kombination mit Azelainsäure oder Salicylsäure kann so eine Überproduktion verhindert und das Risiko für Mitesser und Pickel eingedämmt werden. Auf beschwerende bzw. einschließende Inhaltsstoffe wie Silikonöle sollte verzichtet werden, damit die Poren nicht verstopfen.
